Wozu wir sind

„Boah, ich kann nicht mehr! Ich muss hier weg!“, höre ich aus dem Nachbarbüro. Der Kollege ist komplett am Ende mit seinen Nerven und versucht seinen Frust irgendwie in Zaum zu halten. Nicht zum ersten Mal übrigens. Später klopft es kurz an der Tür, er stürmt herein und sagt „Ich kündige!“ Dann dreht er sich um und geht Richtung Chefbüro.

Und er macht es tatsächlich. Rund 30 Minuten später steht ein strahlender Ex-Arbeitskollege vor mir, der sein Glück nicht fassen kann. Er sagt, er will seine Lebenszeit anders nutzen, andere Dinge tun, die für ihn wertvoller erscheinen. Er will das tun, wozu er gemacht ist! Und er hat Glück. Er bekommt eine neue Arbeitsstelle, die ihn mit vielen unterschiedlichen Menschen aus ganz Europa zusammenbringt. Er wird dort helfen, begleiten und Schulungen anbieten. Ja, sogar ab und an mal kochen. Glück auf, mein alter Kollege. Mach, wozu du gemacht bist!

Ich kündige übrigens nicht – ich fühle mich hier pudelwohl! Ich mag auch die Sicherheit im Job. Ob ich dafür gemacht bin, in dieser Firma zu arbeiten? Vielleicht ist das schon zu speziell gefragt. Wichtig ist für mich, dass ich von hier aus mein Leben gut leben kann. Aber die Frage „Wozu bin ich gemacht?“ merke ich mir mal.

Sprecherin: Alexa Christ