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Kirche in 1Live | 28.12.2019 | floatend Uhr
Lost
Erinnert sich eigentlich noch jemand an „Lost“? Die Serie war vor so 10 Jahren extrem gehypet. Leute sind auf ner einsamen Insel gestrandet, erleben dort viele mysteriöse Dinge. Es gab Zeitreisen, Monster und eigentlich in jeder Folge wieder irgendeine spannende Wende. Ich hab Lost damals auch sehr gefeiert. Aber: Ich hab die letzten drei Folgen nie gesehen. Ich weiß gar nicht mehr genau warum, aber als die letzte Staffel gelaufen ist, war bei mir irgendwie extrem viel los. Und ich hab’s dann irgendwie verpasst das Ende zu schauen.
Das hab ich erst jetzt geändert. Nach fast zehn Jahren weiß ich jetzt, wie die Serie endet. Allerdings konnte ich nicht einfach nur die drei fehlenden Folgen schauen. Ich musste ganz am Anfang der letzten Staffel anfangen. Weil ich dann doch nicht mehr genau wusste, was eigentlich vorher passiert war. Die Figuren aus der Serie waren mir mal total vertraut, aber ich hatte den Kontakt zu denen verloren. Geht mir ja mit echten Menschen auch so. Wenn ich Freunde von früher nach langer Zeit wiedersehe, muss ich auch nochmal sozusagen zurückspulen: Was war bei dir nochmal los? Mit wem warst du zusammen? Wie ist es dir so gegangen? Und ehrlich gesagt, geht’s mir sogar mit Gott so. Wenn ich mich mit dem nicht so viel beschäftigt habe, weiß ich auch erstmal nicht so genau, woran ich mit ihm bin. Ich kann dann nicht einfach so anfangen zu beten, muss mich irgendwie wieder an ihn gewöhnen. Aber es gibt einen Gedanken, der mir das leichter macht. Egal, wann ich mich entscheide, mit Gott weiterzumachen: Er muss bei mir nicht mehr von vorne anfangen. Der vergisst nichts von mir und kann direkt dort weitermachen, wo wir aufgehört haben. Als wäre er nie weg gewesen.
Christian Schröder, Aachen