Feedback geben

In Süddeutschland gilt das Motto: „Nicht kritisiert ist schon Lob genug.“

Und ich merke, dass mich diese Lebenseinstellung auch manchmal prägt. Ich bin ganz schön schnell dabei, die Fehler bei anderen zu entdecken und aufzuzeigen, was nicht so gut lief. Für meine Mitmenschen ist das öfter mal anstrengend. Dabei ist es ja oft so, dass derjenige der etwas falsch gemacht hat, das schon längst selbst gemerkt hat. Er braucht eigentlich nicht noch jemanden der ihm das vor die Nase hält.

Das Verrückte ist: Wenn Jemandem etwas wirklich gut gelingt, dann ist es ihm meistens gar nicht bewusst oder er würde sich selbst viel schlechter bewerten und einschätzen. Umso größer ist der Lerneffekt, wenn ich das hervorhebe, was lobenswert war und andere in ihren Stärken bestärke, anstatt über ihre Schwächen zu schimpfen. Ich hab gemerkt: Wenn ich das konsequent umsetzte und versuche meine Mitmenschen bei dem zu ertappen was sie wirklich gut gemacht haben - und ihnen das auch sage, - dann passieren wunderbare Dinge:

Zum einen verändert sich das Arbeitsklima zu einem deutlich positiveren, zum anderen bewirkt mein positives Feedback tatsächlich Veränderung. Denn ehrlich gemeintes Lob spornt an. Geht mir ja genauso. Ich freue mich, wenn ich gelobt werde. Ist also wesentlich effektiver, als nur zu kritisieren. Könnt ihr in vielen psychologischen Fachbüchern nachlesen. Und in der Bibel. Da steht zum Beispiel: Macht einander Mut und helft euch gegenseitig weiter.

Sprecher:
Daniel Schneider