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Kirche in 1Live | 04.04.2020 | floatend Uhr
Die Jesus Krise
Morgen ist Palmsonntag. Und dann kommt bei uns Christinnen und Christen schon bald Ostern. Die großen Jesus-Festspiele. Dieses Jahr? Fällt vieles ins Wasser. Wegen Corona. Und was soll ich sagen? Nicht erst seit Corona glaub ich, hab ich ne Jesus Krise. Ich bin mir ganz sicher, dass ich an Gott glaube. Aber Jesus als Gottes Sohn? Irgendwie geht das nicht in meinen Kopf rein. Wenn ich mit meinen Freunden darüber spreche, reagieren die ganz unterschiedlich: Von „Endlich kapierst dus auch“ bis „ich auch nicht, aber ist für mich auch kein Problem“ hab ich schon alles gehört. Offensichtlich bin ich mit dem Problem irgendwie allein. An Jesus als wahrer Mensch und gleichzeitig wahrer Gott zu glauben ist wohl eher ein Ideal und, zumindest in meiner Generation, nicht die Regel. Dass es diesen Mann aus Nazareth gegeben hat, bezweifel ich nicht und meine Freunde eigentlich auch nicht. Aber dass er Gott ist, so richtig Gott – nee. Wenn ich dann nachfrage, was Jesus denn dann für n Typ war kommen meist die gleichen Antworten: ein Revolutionär, ein Öko, ein cooler Typ – aber eben nicht Gott.
Und was heißt das jetzt für mich? Ganz ehrlich – keine Ahnung. Ich hab die Zeit der Corona-Krise genutzt und versuch grad einfach viel über den historischen Jesus zu lesen, Antworten zu finden, die mich weiterbringen und mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, was sie so darüber denken. Ich glaub ich bin da grad nicht am Ende meines Glaubens angekommen, sondern mal wieder am Anfang. Am Anfang einer Spurensuche. Nach Jesus. Nach Gott.
