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Kirche in 1Live | 10.04.2020 | floatend Uhr
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Karfreitag
Heute ist Karfreitag. Ein Tag, der sonst schon traurig
und ruhig und trist ist, aber in diesen Wochen noch mehr. Wusstet ihr, dass es
an Karfreitag ein Tanzverbot gibt? Clubs müssen zu machen, aber es dürfen auch
keine großen öffentlichen Veranstaltungen stattfinden - also ungefähr das, an
das wir uns in die letzten Wochen gewöhnt haben.
Als wäre die ganze Corona-Krise
ein einziger Karfreitag.
Für mich als Christin sind das grad total intensive Tage: Jesus ist gestorben,
da ist mir gar nicht nach tanzen zumute. Und nicht, dass ihr jetzt denkt, ich
bin so ne über-Christin, nee, gar nicht. Aber ich finde, dass es nen Platz
geben muss für Trauer. Für Tod und Krankheit. Einmal im Jahr ist in meiner Religion dafür Platz. Und das ist heute.
Eine Zeit, in der ich traurig sein darf. Die
Bilder aus Italien, Spanien und Amerika ziehen mich runter. Mir macht
das Angst, wenn ich an all die Toten denke. Ich hab große Sorge, was Corona in
den armen Ländern anrichten wird.
Aber auch ganz persönliche Angst: warum hat meine Mama Krebs? Auch das ist so ne Karfreitagsfrage für
mich.
Vielleicht habt Ihr auch ähnliche Sorgen, grade in dieser Zeit.
Karfreitag, eben.
Aber dann kommt ja Ostern. Und
auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass in drei Tagen plötzlich alles
anders ist, so hab ich doch die Hoffnung, dass es in drei Wochen, in drei
Monaten, in drei Jahren schon wieder ganz anders aussieht und ich das Leben
feiern kann.