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Kirche in 1Live | 18.05.2020 | floatend Uhr
Auch ein Schlag
Ich bin mit meiner Freundin Lara verabredet. Sie erzählt mir, dass ihr Chef sie wieder mal Chef blöd angemacht hat. Voller Schwung gebe ich ihr einen Rat, wie sie diesen Mann endlich in seine Schranken weisen kann. Während ich rede ahne ich schon an ihrem Blick, dass sie meinem Ratschlag nicht befolgen und mir in ein paar Wochen exakt das gleiche Leid klagen wird.
Alle Freundschaftsstudien zeigen:
Wir wünschen uns Freunde, die für uns da sind und uns unterstützen, aber keine, die uns gute Ratschläge erteilen.
Wenn wir anderen etwas raten, fühlen wir uns selbst besser, aber nicht der sich den Rat anhören muss. Soll ich meinen Freunden dann überhaupt Tipps geben?
Es gibt auf jeden Fall bessere Methoden, um zu helfen.
Wir brauchen Menschen, die uns verstehen, uns Anerkennung zollen und uns begleiten. So bekommen wir Probleme am besten in den Griff.
Bei meinem nächsten Treffen mit Lara unterdrücke ich meinen Impuls, ihr einen Ratschlag zu geben. Ich frage nach und steure vielleicht ein paar Informationen bei. Mehr nicht!
Mir ist klargeworden: Nur, wenn ich Anderen die Freiheit lasse, können sie sich oder etwas ändern.
angeregt durch: * https://www.psychologie-heute.de/leben/40461-das-ego-hinter-dem-ratschlag.html#page – zuletzt abgerufen am 12.05.2020
Sprecher: Daniel Schneider
Redaktion: Daniel Schneider
