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Kirche in 1Live | 23.06.2020 | floatend Uhr
Das Siso Prinzip
Ich musste erst mal googeln, als die Finanzberaterin von „Siso“ gesprochen hatte. Es gibt ja so Abkürzungen, die hörst Du das erste Mal im Leben und verstehst erstmal nur Bahnhof. „Siso“ ist so eine und ist wohl typische Business-Sprache. Wikipedia[1] hatte mich erstmal auf ‘ne falsche Fährte geschickt: Mit ‘ner Abkürzung aus der Steuerungstechnik hatte das wohl nix zu tun, was die Finanzberaterin da sagen wollte. Das, was sie sagen wollte, hatte Wikipedia vermutlich gelöscht, weil zu vulgär[2].
S. I. S. O. bedeutet nämlich nix anderes als
„Shit in, Shit out“. Und das soll heißen: Wer was Mieses in ein Projekt
reinsteckt, also zu wenig oder schludrige Arbeit oder schlechte Materialien, der
darf sich nicht wundern, wenn am Ende auch nur Scheiß dabei rauskommt. Shit in,
Shit out, eben. Und auch wenn der Ausdruck vulgär ist. Das Prinzip stimmt auch für’s
Leben, finde ich:
Wenn ich nur von Cola
und Pommes lebe (Shit in), dann bin ich halt irgendwann zu dick und womöglich
krank
(Shit out). Und wenn ich mir den
ganzen Tag im Netz Hate-Speech und Verschwörungstheorien reinziehe (Shit in),
dann verbreite ich vermutlich irgendwann den gleichen Quatsch (Shit out). Mein
persönliches SISO-Prinzip ist daher: Ich achte ein bisschen mehr darauf, was
ich mir so reinziehe: welche Dinge ich esse und trinke, mit welchen Menschen
ich mich umgebe, welche Bücher und Blogartikel ich lese. Damit am Ende dann was
hoffentlich Gutes dabei rauskommt – für mich und für die Leute um mich herum.
Ela Kornek, Münster
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/SISO
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Talk%3ASISO