Beiträge auf: einslive
Kirche in 1Live | 06.07.2020 | floatend Uhr
Der Super Mario Effekt
Ein Klempner rennt und springt. Er will die Prinzessin retten. Dabei muss er ständig Schildkröten ausweichen und auf Pilze draufhüpfen. Klar, ich rede von Super Mario. Mit dem Videospiel sind jetzt schon mehrere Generationen aufgewachsen. Und auch wenn manche dran verzweifeln: Im Grunde gibt es ja nichts zu verlieren. Fällst Du ins Loch oder der Gegner macht dich schlapp: Zack - geht das Level wieder von vorne los. Und das kann sogar wichtig sein fürs Leben.
Der Science-YouTuber Mark Rober hat das entdeckt. Und hat das den „Super Mario-Effekt“ genannt. Mark Rober konnte nämlich nachweisen, dass Menschen viel erfolgreicher lernen und Probleme lösen, wenn sie nicht befürchten müssen, dass sie etwas verlieren, wenn sie scheitern. Wir arbeiten offenbar hartnäckiger an der Lösung für ein Problem, wenn wir einfach die Botschaft bekommen: Hm, das hat leider nicht geklappt. Versuch’s einfach nochmal. Genau deshalb probieren Gamer schwierige Stellen im Spiel immer wieder. Das ist schon seit Super Mario so.
Ich finde: Statt Super Mario-Effekt hätte Rober das Ganze auch Jesus-Effekt nennen können. Von Jesus wird jedenfalls erzählt, dass er die Leute nicht auch noch bestraft hat, wenn sie im Leben was falsch gemacht haben. Wahrscheinlich wusste er, dass die sich schon genug selbst über sich ärgern. Stattdessen hat er Fehler vergeben und eher sowas gesagt wie: „Das hier hat leider nicht geklappt. Versuch’s einfach nochmal“.
Christian Schröder, Aachen