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Kirche in 1Live | 06.10.2020 | floatend Uhr
Berührungen mit Nebenwirkungen
Ich stehe zum Beispiel in letzter Zeit vor der Ampel und mag den Schalter nicht mit meiner Hand drücken, damit es grün wird. Und ich mache mir vor der Unibibliothek Gedanken, wie viele schon vor mir durch diese Tür gegangen sind und die Türklinke angefasst haben, um in das Gebäude zu gehen. Ich finde es auch echt gut, dass an so vielen Orten Desinfektionssäulen aufgestellt wurden und nutze die regelmäßig.
Ich schütze mich also vor Berührungen, weil die negative Folgen für mich haben könnten. Das ist auch gut so.
In dieser Zeit der
Abschottung und der „please don’t touch-Ära“ finde ich es aber wichtig, dass
wir uns weiterhin emotional berühren lassen. Bitte keine Desinfektionsmittel
gegen Solidarität und Mitgefühl! Bitte kein Abstumpfen und nur noch auf sich
selbst und seine Bedürfnisse schauen! Das darf mit unserer Gesellschaft nicht
passieren.
Heißt: Wenn mich die Not von anderen Menschen berührt, weil die durch Corona zum Beispiel in finanzielle oder andere Nöte geraten sein, dann finde ich es wichtig, irgendwie zu helfen. Und noch einfacher: Maske aufbehalten und Abstand halten.
Sprecherin: Alexa Christ
Redaktion: Daniel Schneider