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Kirche in 1Live | 03.03.2021 | floatend Uhr
Jacob Collier
Manchmal verliere ich mich gern auf YouTube. Ich mag es, von einem Video aufs andere zu kommen und irgendwann was für mich Neues zu entdecken, von dem ich dann alles anschaue, was verfügbar ist. Das schönste Fundstück im letzten Jahr war für mich der Kanal von Jacob Collier. Er nimmt bekannte Popsongs auf und die dann völlig neu arrangiert. Bei so Klassikern wie zum Beispiel „Here comes the Sun“ von den Beatles spielt er nicht nur alle Instrumente selber. Er hat sich auch mehrere Gesangstimmen ausgedacht, die er natürlich auch alle selber einsingt. Und er spielt nicht nur einfach das Lied, sondern er nimmt Teile der Melodie und der Akkorde und arrangiert die nochmal ganz neu. Das hört sich richtig krass an. Ich erkenne immer noch sofort „Here comes the Sun“, obwohl es sich eigentlich wie ein ganz neues Lied anhört.
Warum macht sich einer diese Mühe? Das Original kennt jeder und Cover gibt’s davon auch schon viele. Wozu also der Aufwand? Ich kann Jacob Collier in seinen Videos richtig ansehen, wie begeistert er davon ist, so ein bekanntes Lied komplett zu überarbeiten, umzuschreiben, seine eigenen Ideen da reinzugeben. Vielleicht schmeißt sich einer da so rein, wenn er von etwas total begeistert ist und auch noch viel Talent mitbringt. Das ist nicht nur bei YouTube so. Es gibt so viele Leute, die mit ihrer Begeisterung und ihren Ideen total bekannte und vielleicht ein bisschen zu oft gemachte Sachen wieder spannend machen. Deswegen: Ein Hoch auf alle, die es schaffen, dass uns nicht langweilig wird. Ein Hoch auf die, die auch bei Sachen, die eigentlich alle schon kennen, wieder was Neues entdecken. Ein Hoch auf alle, die mit unserem Leben dasselbe machen wie Jacob Collier mit Musik.
Christian Schröder, Aachen