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Kirche in 1Live | 16.04.2021 | floatend Uhr
Body positivity
Body Positivity. Wenn ich mein Insta öffne bin ich direkt umgeben von diesem Phänomen. Ich habe etliche Seiten geliked, die sich rund um das Thema drehen. „Eine Frau ohne Bauch ist wie ein Nachthimmel ohne Sterne“ oder „Was könntest du alles erreichen, wenn du aufhören würdest deinen Bauch einzuziehen.“ Und so weiter und so fort. Instagram suggeriert mir 24/7, dass egal wie ich aussehe, es völlig in Ordnung ist.
Ich hab diese Seiten geliked, weil mich das schon immer wieder nach vorne bringt. Klar find ich nicht jeden Tag geil, dass Kleidergröße 38 für mich so weit entfernt ist, wie Deutschland von der Herdenimmunität. Aber insgesamt bin ich eigentlich ganz gut zufrieden. Und dann ist es schon schön zu lesen, dass das völlig ok ist und ich sicherlich nicht die einzige mit diesen Gedanken bin.
Und trotzdem fehlt mir bei all der Positivity was: Platz für Verständnis. Dadurch, dass alles ok und „voll normal“ ist, fehlt mir der Raum auch mal sagen zu dürfen „Leute, mein kleiner Schwabbelbauch geht mir echt auf den Keks und ich fänds echt mega, wenn ich im Crop Top Trend dieses Jahr nicht aussehen würde wie ne Wurst.“ Und das zu sagen ist genauso in Ordnung, wie mit sich selbst voll ok zu sein. Ich will nicht dafür verurteilt werden mich heute mal fett zu fühlen. Vielleicht ist es morgen ja wieder anders und ich fühl mich wieder mega sexy.
Julia Fischer, Köln
