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Kirche in 1Live | 30.04.2021 | floatend Uhr
Corona-Worte
Lockdown, 7-Tage-Inzidienz, R-Wert, AHA-Regel, Superspreader, …Im letzten Jahr sind über 1000 neue Wort in unseren Wortschatz gekommen – das sagen Sprachforscher*innen. Unsere Alltagssprache ist durch die Pandemie so krass geprägt worden. Und ich merk das auch bei mir selber – in meinen Mails schreib ich zum Schluss jetzt immer „Liebe Grüße und bleib gesund!“. Manchmal steht da auch „Bleib gesund und guter Dinge.“ Oder „Bleib gesund und fröhlich.“ Ich wünsche das dem anderen wirklich, aus ganzem Herzen. Irgendwie bin ich grad sensibler mit meinen Worten, ich achte mehr drauf, was ich dem anderen Gutes wünsche… weil mir wichtig ist, wie es dem anderen und der anderen grade geht… in diesen Wochen, in denen alles drunter und drüber geht… Vielleicht ist das eine der positiven Folgen in dieser Corona-Zeit – ich schau mehr auf den Anderen, was braucht der oder die grade, wie kann ich ihm oder ihr helfen und was Gutes tun. Und das sind ja manchmal nur kleine Dinge, wie gute Wünsche, ein kurzes Gespräch oder ne nette Mail. Und ich finde es auch total schön, wenn ich merke „ da denkt grad jemand an mich und macht sich Gedanken, wie es mir grade geht!“ Also, so Worte wie 7-Tage-Inzidienz und Lockdown und Superspreader dürfen gerne sobald es geht aus unserm Wortschatz im Alltag verschwinden, aber ich fänd’s echt schön, wenn die guten Worte auch noch in ein paar Monaten bleiben würden – dass ich dem Anderen was Gutes wünsche, egal ob gesund, munter oder fröhlich zu bleiben.
