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Kirche in 1Live | 25.05.2021 | floatend Uhr
Das Unmögliche ist drin
Vielleicht gibt es doch eine gute Sache an der Corona-Situation: Ich hab nämlich den Eindruck, dass wir in der aktuellen Lage viel eher bereit sind über Ängste und Schwächen zu reden und uns auszutauschen. Weil diese große dunkle Wolke über uns nun mal völlig offensichtlich macht, dass momentan alles nicht ganz so perfekt sein kann, wie wir manchmal gerne vorgeben würden.
Ich bin auch eigentlich nicht der Typ, der dann aus der Bibel zitiert, aber beim Thema „Angst“ gibt es doch eine Mut machende Geschichte, die mir dann in den Sinn kommt, die mir persönlich auch schon geholfen hat: Als Jesus übers Wasser läuft und Petrus in einem Moment so großes Vertrauen in ihn hat, dass er einfach annimmt auch übers Wasser laufen zu können. Einfach so.
Ich hätt‘ gern mal so ein großes Vertrauen. Petrus steigt also aus dem Boot, geht Jesus ein paar Schritte entgegen und dann hat er doch irgendwie Respekt vor dem Sturm, dem Wetter, der Situation und die Angst wird auf einmal zu groß, das Vertrauen ist weg.
Ich fand das immer schade, wenn die Geschichte nur so gedeutet wurde, dass Petrus es irgendwie nicht auf die Reihe gekriegt hat, das Ding durchzuziehen. Weil was ich eigentlich richtig Mut machend finde, ist doch, dass er an das Unmögliche geglaubt hat!
Und noch eine zweite Sache finde ich daran ziemlich Mut machend: Als Petrus dann nämlich fast untergegangen ist - als seine Angst am größten war - hat Jesus ihn aus dem Wasser gezogen.
Und deshalb nehm‘ ich
mit: Mit einem großen Vertrauen ist das Unmögliche drin. Und selbst wenn ich es
nicht schaffe, das hinzubringen, ist da immer noch einer, der mich aus dem
Schlamassel rausziehen kann.
Simon Deregowski, Köln.