Realistisch träumen

Ich würde gerne ein kleines Café aufmachen, einen Treffpunkt für Menschen, die ich mit eigenen Kuchenkreationen verwöhnen könnte. Das Café ist echt ein großer Traum von mir. So mit gemütlichen Sitzecken und ein paar Bücherregalen. Und am Wochenende mit einem bombastischen Frühstücksbuffet.

Doch in den Traum von diesem Café schleicht sich immer wieder die gleiche Stimme: Schaffst Du nicht, kannst Du nicht, das ist doch völlig unrealistisch. Die Einnahmen werden nicht reichen, es wird niemand kommen, es gibt doch schon genug Cafés. Niemand wird dich unterstützen, niemand dir helfen. Und überhaupt, vergiss nicht: Pandemie! Da kannst Du nachher gleich wieder einpacken.

Also lieber doch nicht? Den Traum abhaken und aufgeben, weil überall Mauern auftauchen?

Ich denke ja gar nicht daran! In der Bibel gibt’s so einen schönen Spruch: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. Das bedeutet nicht: Mit dem Kopf durch die Wand. Aber: Ich träume einfach realistisch weiter: Vielleicht kündige ich nicht gleich meine Stelle, mache aber nur in Teilzeit weiter. Dann hat das Café erstmal nur nachmittags geöffnet. Oder ich suche mir für vormittags Aushilfen. Niemand wird mir helfen? Von wegen, Nele wartet schon, die würde gerne stundenweise bedienen.

Und wenn es scheitert? Dann springe ich auch über diese Mauer. Mit Gott.

Sprecherin: Alexa Christ

Redaktion: Daniel Schneider