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Kirche in 1Live | 06.07.2021 | floatend Uhr
Das geht unter die Haut
Ich krieg gleich n neues Tattoo. Ich bin mega aufgeregt, weil ich jetzt echt schon lange darauf warten musste. Letztes Jahr war ich schwanger und hab gestillt. Das heißt also Tattoo Stop. Aber jetzt bin ich wieder bereit. Und auch wenn es längst nicht mein erstes ist, ist es jedes Mal wieder spannend. Wie doll wird’s weh tun. Wie siehts nachher aus. Was wird meine Family sagen.Aber genau das ist der Kick. Auch wenn ich lange über das Motiv nachgedacht hab, bleibt doch immer ein kleines bisschen Ungewissheit ob ich wohl richtig entschieden hab.Ich liebe alle meine Tattoos und jedes einzelne erzählt eine Geschichte. Wäre ich nackig und stumm, könnte man die wichtigsten Ereignisse meines Lebens an meinem Körper ablesen. Mir geht’s da gar nicht nur um Schönheit und Ästhetik. Meine Tattoos erinnern mich jeden Tag an so viele schöne Dinge, die ich im Leben schon erlebt hab. Und an Menschen, die ich über alles liebe.Auf meinem Oberschenkel prangt mein größtes und Liebstes Bild: die Christus Statue von Rio. Meine Oma sagt immer scherzhaft: „Irgendwann lässt Jesus die Arme runterhängen.“ Jap – das wird irgendwann passieren, weil meine Haut natürlich altert. Aber – was solls. Auch ein faltiger Jesus erzählt seine Geschichte. Von meinen Reisen. Von meinem Fernweh. Von meinem Glauben.
Also los geht’s. Augen zu und durch. Mein neues Tattoo wartet.
Julia Fischer
Köln
