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Kirche in 1Live | 30.10.2021 | floatend Uhr
Familienhörbuch
Neulich
hab ich von einem berührenden Projekt gehört – das Familienhörbuch.
Hier können Eltern von kleinen Kindern ein professionelles Hörbuch aufnehmen.
Eltern, die ne tödliche Krankheitsdiagnose haben, egal ob die schon weit fortgeschritten
oder noch ganz am Anfang ist, egal ob sie schwach sind und in den letzten
Lebensmonaten oder noch stark sind und ganz am Anfang der Krankheit. Zusammen
mit Journalist*innen und Autor*innen wird ein Hörbuch erstellt, bei dem alles
möglich ist: Geschichten vorlesen, aus dem eigenen Leben erzählen, Anekdoten,
Gedichte, singen, … alles, was die Eltern ihren Kindern als Erinnerung da
lassen möchten. Und am krassesten natürlich: die eigene Stimme. Die Kinder
können kurz nach dem Tod der Mama nochmal ihre Stimme hören, können sich an
Papas Stimme auch noch Jahre später erinnern. Da bleibt plötzlich etwas ganz
Lebendiges,
auch nach dem Tod.
Die Eltern lassen ihr Leben nochmal Revue passieren, tauchen ein in die eigene Vergangenheit und sammeln, was sie ihren Kindern mitgeben möchten: Stories aus der eigenen Vergangenheit, viele bunte Erinnerungen, Wünsche für den Lebensweg der Kinder.
Eins der Kinder sagt „Am schönsten ist es für mich, Mama nochmal ganz normal lachen zu hören.“ Und dieses Lachen, das wünsch ich uns für den November, der wird ja auch der Totenmonat genannt. Kommt gut rein und mit nem Lächeln auf den Lippen da durch.
Rike Bartmann, Münster