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Kirche in 1Live | 08.12.2021 | floatend Uhr
Neuer Topf
Wenn
eine Pflanze wächst, dann muss man irgendwann den Topf wechseln. Und bei mir
war das auch so. Ich hatte vor ein paar Monaten das Gefühl, dass es irgendwie
nicht so wirklich vorangeht. Ich wusste: es musste ein Wechsel stattfinden. Es
musste einfach ein neuer Topf her.
Durch
Corona habe ich wieder lange zuhause in Lemgo gewohnt. Meine Uni fand ja im
Computer statt. Klar, im Hotel Mama zu wohnen war echt mega nice und so
gemütlich. Und genau das war das Problem. Es war gemütlich, weil nichts Neues
kam. Ich musste aus dieser Komfortzone heraus und
ich hatte das Glück ein
Praktikum in Düsseldorf machen zu können. Ich hab zugesagt.
Ich
war also neu in Düsseldorf und hab mich besonders im Home-Office einsam
gefühlt. Dann noch die Herausforderungen im Praktikum und der Uni-Stress. Es
ist krass viel zu tun.
Der neue Topf fühlt sich etwas zu groß an für mich.
Das geb ich zu – als Pflanze, die durch Corona ziemlich durchgewirbelt wurde,
wie meine Generation. Aber: es geht weiter.
Mein
Kumpel Tim hat mir letztens kurz und knackig dazu gesagt: „Simon, manchmal
musst du halt durch Kacke schwimmen.“
Ich weiß nicht, ob Tims Rat für
Topfpflanzen gilt. Die können meist nicht schwimmen. Aber: auch für die ist
Mist ein guter Dünger. Und wir wachsen nun mal in unserem Leben halt meist an
den Dingen, die auf den ersten Blick ne Nummer zu groß für uns erscheinen.
Also: Kopf hoch – trotz Corona -und: Ab in den neuen Topf!
Simon
Zalandauskas, Lemgo
