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Kirche in 1Live | 02.03.2022 | floatend Uhr
3000 Kilometer
40 Stunden unterwegs, 3000km in zwei Tagen, kaum schlafen und nur Mini-Pausen zum Fahrer*innen-Wechsel und mal-eben-aufs-Klo-gehen. Natalia und Dirk, Freunde von mir sind mitm Auto unterwegs, quer durch Deutschland, Polen, die Slowakei und Ungarn. Natalias Eltern leben in der Ukraine und sind auch quer durchs Land zu nem kleinen Grenzübergang gekommen. Natalia hat zu ihren Eltern gesagt: „Mama, Papa, macht ihr Euch auf den Weg zur Grenze, Dirk und ich fahren hier los, wir schauen, wo wir uns treffen und wir warten auf euch, so lange wie es eben dauert, bis ihr über die Grenze kommt“.
Leute, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich da mitgefiebert hab – wo sind die grade? Wie kommen Natalia und Dirk mit dem Auto durch? Wo sind die Eltern grade? Wie sieht es an der Grenze auf ukrainischer Seite aus? Natalia hat immer kleine Status-Updates geschickt: „Wir sind kurz vor Budapest.“ Oder „Meine Eltern sind an der Grenze, etwa 400 Menschen sind vor ihnen.“ Zum Ende hin dann: „Meine Eltern sind in einem Flüchtlingslager untergebracht. Sie sind in Sicherheit.“ Und irgendwann hab ich ein Selfie bekommen, Natalia und Dirk vorne im Auto, die Eltern hinten auf der Rückbank, völlig übermüdet und schlafend. Da hab ich echt ein Tränchen verdrückt, weil ich so so erleichtert war!!
Solche Geschichten gibt es wahrscheinlich tausende, diese hab ich hautnah mitbekommen. Für mich sind das echte Heldinnen und Helden: Natalia und Dirk und all die anderen, die sich grade auf den Weg machen.
Rike Bartmann, Münster
