Neue Währung

Ich geb manchmal zu viel auf die Meinung von anderen. Manchmal mache ich mich davon sogar richtig abhängig.

Das hat sicher auch damit zu tun, dass ich gerne kreativ bin. Ich gestalte gerne, ich schreibe gerne Songs und mache Musik. Und ich glaube, da geht es Künstler:innen allen sehr ähnlich: Wenn man sich kreativ ausdrückt, dann möchte man auch, dass das gesehen wird.

Und diese kreative Leistung hat dann auch eine Währung: Nicht nur Verkaufszahlen, sondern auch Likes, Aufrufe, Emotionen.

Und die Grenze nach oben ist quasi undefiniert. Es könnte immer mehr sein. Wann ist man da zufrieden? Wenn ich einen Song schreibe und veröffentliche, dann denke ich mir natürlich: „Der ist so geil, das könnte doch n Welthit werden“. – Wenn ich überzeugt bin, von dem, was ich tue.

Und wenn die Währung in Form von Likes, Downloads, Aufrufen dann nicht dem entspricht, dann sinkt auch schnell der Wert, von dem, was ich da gemacht habe, für mich selber.

Und das ist echt scheiße. Und das sollte nicht so sein.

Wenn das, was ich aus purer Leidenschaft tue, mir ganz persönlich reicht und mich erfüllt, aus tiefstem Herzen und mit voller Überzeugung – dann ist das immer zu 100% genug.

Weil der Teil von mir, der nicht davon überzeugt ist, der kann nicht von anderen Menschen gefüllt werden.

Simon Deregowski, Köln.