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Kirche in 1Live | 09.12.2022 | floatend Uhr
Das Kreuz mit dem Fußball
Aus aktuellem Anlass will ich hier mal vergleichen:
Fußball und Kirche. Kenn ich beides.
Beides steht eigentlich für eine Gemeinschaft, die etwas ganz Bestimmtes liebt und im besten Fall mit voller Emotion dabei ist. Mal sehr begeistert, aber auch in Trauer, Wut und das auch sehr oft und vor allem gemeinsam.
Aber: Die Kirche verbinden die meisten mittlerweile mit der Organisation statt mit der Gemeinschaft. Mit einer Organisation alter weißer Männer, verstrickt in Missbrauchs- und andere Skandale, die nicht sehen oder vielleicht auch nicht sehen wollen, was die Gemeinschaft der glaubenden Personen eigentlich braucht und was sie liebt. Und wen sie liebt.
Und Fußball ist mittlerweile irgendwie zu viel „Fifa“. Auch ein Männerclub. Funktionäre, die für andere Skandale verantwortlich sind: Korruption in erster Linie. Zu viele eigene Interessen, ohne den Blick für die Fans und für diejenigen, die den Sport lieben.
Mir persönlich ist beides wichtig. Und trotzdem gehe ich momentan kaum in die Kirche und Lust, die WM zu schauen, habe ich eigentlich auch nicht. Bis hierhin ne ziemlich traurige Story. - Was bleibt mir jetzt davon?
Irgendwie die Erkenntnis, dass Glaube und Fußball eigentlich allen gehören sollten und nicht einzelnen. Also sollte ich mir das nicht so einfach wegnehmen lassen.
Simon Deregowski, Köln.