Warten

Wenn Besuch kommt, bin ich vorher aufgeregt. Ich checke nochmal alles: die Deko im Wohnzimmer sieht super aus, die Getränke sind kaltgestellt, Snacks stehen bereit. Kochen – machen wir zusammen. Ich hoffe, dass sich alle wohlfühlen, ich kenne gar nicht alle, die kommen. Ich war so früh fertig mit den Vorbereitungen, dass ich jetzt echt noch Zeit habe

Also warten. Das steigert die Aufregung. Und die Spannung. Warten darauf, dass Leute kommen. Zu mir. Freiwillig und gerne. Die es gut mit mir meinen. Denen ich etwas bedeute. Sonst würden sie ja nicht kommen, in meine kleine Welt, 2-Zimmer-Küche-Bad. Und Leute, auf die ich mich total freue.

Jetzt in der Adventszeit können wir wieder alle zusammen warten, voller Freude. Voller Vorfreude auf Weihnachten. Advent bedeutet Ankunft – wir warten auf Weihnachten. Darauf, dass wir mit allen Sinnen feiern können, dass Gott zu uns gekommen ist und zu uns kommt. Zu uns in unsere kleine, große, in die schöne und aufregende und die manchmal beschissene und katastrophale Welt. Doch Gott ist ein ziemlich zuverlässiger Gast. Und deshalb freue ich mich im Advent nicht nur auf einen kurzen Besuch – sondern auf jemanden, der bei mir bleibt.

Sprecherin: Lisa Kielbassa

Redaktion: Daniel Schneider