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katholisch
Kirche in 1Live | 21.03.2023 | floatend Uhr
Geduldig sein
Ich bin leider der
ungeduldigste Mensch der Welt. Deshalb habe ich früher auch nie ein Instrument
gelernt oder so. Entweder eine Sache klappt sofort – oder halt nicht und dann
höre ich auch direkt wieder auf. Das war leider richtig lange mein Style:
Zweimal Volleyball ausprobiert – ein paar Bälle verloren: kein Bock mehr.
Klavierspielen lernen? Haha, der war gut. Dran bleiben und üben war nie mein
Ding. Ich habe das in den letzten Jahren ziemlich gut einüben müssen, dass ich
was aushalte und abwarte, und eben: geduldig Sein. Und deshalb war ich selber echt
überrascht von mir, als ich am Anfang der Pandemie auch angefangen habe, Sauerteig-Brot
zu backen. Dafür braucht man zwar eigentlich nur Mehl und Wasser, aber eben
auch ne ganze Menge Zeit und viel Geduld. Das dauert schon ein paar Tage, bis
es in der Wohnung dann endlich nach leckerem, frischem Brot riecht.
In meinem Glauben geht es auch seeeehr viel ums geduldig Sein. Christ*innen hoffen und glauben nämlich, dass dieses Leben hier auf der Erde nicht alles ist. Es wird noch was danach geben. Und das wird noch tausendmal besser. - So könnte man das mit der Frohen Botschaft ungefähr zusammenfassen. Das heißt aber nicht, dass es hier auf der Erde nicht auch schon gut laufen soll. Hier solls auch schön sein. Und diese schönen Sachen, die in diesem Leben immer wieder passieren, die sind vielleicht schon so ein kleiner Wink auf all das Große und Schöne und Besondere, was hoffentlich noch kommt irgendwann. Wie so ein feiner Duft von frisch gebackenem Brot in der Luft. Mmh, das wird gut!
Ela Kornek, Münster