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Kirche in 1Live | 12.04.2023 | floatend Uhr
Ich will einfach nur nach Hause
Aufm Rückweg halten wir an, um was zu essen. Heute ist es mal Fast-Food. Für’s gute Gewissen bestell ich aber n Menu mit so nem Recup-Becher. Also so ein Ding, wo ich zwei Euro Pfand für zahle und dann gebe ich das hinterher wieder zurück und bekomm die Kohle wieder.
Als wir fertig sind, wollen wir schnell weiter – nur muss ich diesen Becher noch abgeben. Und das geht nur an der Kasse. Und wo vorher noch niemand an der Kasse stand, weil alle über diese großen Monitore da bestellen, sind auf einmal fünf Leute vor mir. Und ich bin mega genervt: Ey Leute, wofür gibt’s denn die Touchscreens?
Aber die stehen da und wählen in aller Seelenruhe aus. Der Mitarbeiter hat auch noch drölf Nachfragen und ich merk, wie ich immer aggressiver werde. Dass ich über die Leute vor mir denke: Jaaaa, na klar, dass der dat nicht hinkriegt über den PC da zu bestellen … und das ist noch mit das harmloseste, was so in meinem Kopf vorgeht.
In dem Moment ist mir richtig klargeworden, wie krass gut Gott eigentlich ist. Über Gott höre ich immer wieder, dass er jeden Menschen liebt. Dass für ihn jeder Mensch wertvoll und bedeutend ist. Etwas, das für mich unmöglich ist. Ich kann never ever jeden Menschen gut finden. Ich reg mich so schnell über andre Leute auf – und wenn’s nur ist, weil die in der Schlange vor mir stehen. Wie groß und gut muss dann jemand sein, der über all dem steht und jeden Menschen gleich lieben kann. Wie groß muss Gott sein?
Tobi Schulte, Soest.
