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Kirche in 1Live | 30.06.2023 | floatend Uhr
Eng
Mir bleibt fast das Herz stehen. Mit gefühlt 50 Zentimetern Abstand rauscht der fette SUV an mir vorbei. Jetzt bloß den Fahrradlenker gerade halten und nicht vor Schreck gegen die Bordsteinkante knallen. Das war knapp. Nicht schön. Jeden Morgen freue ich mich, wenn ich gesund und wohlbehalten durch den Stadtverkehr durch bin. Wenn‘s drauf ankommt, ist man als Radfahrer einfach der Schwächere, ohne jede Knautschzone.
Ich habe ja gar nichts gegen Menschen hinterm Autolenker. Das sind doch nicht meine Feinde – und ich bin hoffentlich nicht deren Feind. Deshalb: Bitte, liebe Autofahrende, denkt dran, dass das Auto rechts womöglich breiter ist als angenommen. Und manchmal einfach zu wenig Platz bleibt zwischen Auto und Radfahrer. Wartet doch bitte bei Gegenverkehr einfach ein paar Sekunden, bis ihr gut überholen könnt!
Und an uns Radfahrende: Lasst uns dran denken, Warnwesten anzuziehen, gerade in der dunklen Jahreszeit. Und wir müssen uns auch nicht durch jede Lücke drängeln. Der tote Winkel lässt grüßen.
So fängt die Nächstenliebe an. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und damit, sich nicht immer vorbeidrängeln zu wollen. Das kann für den anderen nämlich verdammt knapp werden. Ich freue mich über jeden auf der Straße, der morgens nett und rücksichtsvoll ist und damit womöglich Leben rettet.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
