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Kirche in 1Live | 12.07.2023 | floatend Uhr
Jenny Holzer
„Abuse of power comes as no surprise“ Übersetzt: Machtmissbrauch ist keine Überraschung. Mit dem Zitat wirbt die Kunstsammlung von NRW in Düsseldorf für eine aktuelle Ausstellung. Werke der US-amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer. Die hat in den siebziger Jahren die Sprache zur Grundlage ihrer Kunst gemacht. Werke bekannter Autoren laut gelesen, Aussagen immer weiter reduziert, vereinfacht. Bis schließlich übrig war, was sie Truism nennt - Binsenweisheiten. Die hat sie gesammelt, auf Poster gedruckt und in den 70er Jahren in Manhattan auf der Straße ausgehangen. Ihr Ziel; PassantInnen zum Nachdenken anregen.
Auch in der Ausstellung in Düsseldorf meterhohe Wände mit Postern oder Plakaten zu sehen. Da geht’s um Feminismus, Machtmissbrauch und Krieg. Über ihren Plakaten steht in großen Buchstaben der Satz einer ukrainischen Frau steht: „DAS SCHLIMMSTE VON ALL DEM IST, WEITERHIN UNSERER TOCHTER ZU ERKLÄREN, WARUM IHR VATER AUFGEHÖRT HAT ANZURUFEN“.
„Die Frage, die ich jeden Tag am meisten höre“, sagt eine Mitarbeiterin des Museums. „Woher kommen die Knochen?“ In einem Raum hat Holzer menschliche Knochen zu einem Haufen aufgeschichtet. Sie wurden früher für den medizinischen Unterricht genutzt. Von Holzer arrangiert werden sie zum Mahnmal gegen die Unmenschlichkeit und zum Gedenken an die Opfer der Kriege.
Die Ausstellung könnt ihr noch bis zum 6. August in der Kunstausstellung NRW in Düsseldorf sehen.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider