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Kirche in 1Live | 07.08.2023 | floatend Uhr
Beten und Arbeiten
Ich habe eine krasse Jahresstatistik gelesen. Herausgegeben von der Denkfabrik Institute for Economics and Peace. Die haben die Zahlen der weltweiten Todesopfer aufgrund von Konflikten und Kriegen in der Welt veröffentlicht. Da ist die Rede von 238.000 Toten im Jahr 2022. Das entspricht etwa der Einwohnerzahl von Krefeld, Magdeburg oder Kiel. Die Welt wurde dem Index zufolge 2022 zum neunten Mal in Folge weniger friedlich: In 79 Ländern verzeichneten die Experten eine Zunahme von Konflikten, unter anderem in Äthiopien, Myanmar, der Ukraine, Israel und Südafrika.
Als Christ bete ich. Eigentlich gern und oft. Auch für Frieden. Doch heute eher so: „Gott, das mit diesen Zahlen zu den Todesopfern …. warum? Lohnt sich das mit dem Beten überhaupt noch?“
Und dann kommt mir ein überlieferter Satz aus dem Mittelalter in den Sinn „Ora et labora“ - Bete und arbeite. Beten allein ist wichtig, aber eben nicht nur. Es ist die Mischung zwischen dieser Gewissheit, dass Gott eingreift und dem selbst aktiv werden. In meinem kleinen Einflussbereich – den Konflikt nicht suchen, sondern gemeinschaftlich Frieden schaffen. Wie? Z.B: Kein Mobbing geht von mir aus. Ich werfe keinen Müll auf die Straße. Ich achte beim Einkaufen gezielt darauf, Produkte zu kaufen, die nicht zu Lasten unfairere Arbeitsbedingungen produziert wurden. Das löst wahrscheinlich keinen militärischen Konflikt in Myanmar, aber es trägt trotzdem dazu bei, dass die Welt friedlicher wird.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/global-peace-index-aethiopien-ukraine-konflikttote-1.5976798
(letzter Abruf 01.08.2023)
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Daniel Schneider