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Kirche in 1Live | 01.03.2023 | floatend Uhr
„Sexismus in der Bibel“
Susanna ist jung und extrem schön. Sie ist klug und kann reden. Ihre Familie hat so ne „open house“-Philosophie. Alles, was Rang und Namen hat, geht bei Susanna ein und aus. Dazu gehören auch zwei Richter. Den beiden fällt sofort auf, wie attraktiv die junge Frau ist und sie finden: „die gehört uns“.
Da kommt es den beiden wie gerufen, dass Susanna allein im Park eine Runde dreht.
Die beiden beobachten und bedrängen sie: „Los Schätzchen, lass uns spielen. Schlaf mit uns. Falls nicht, sagen wir allen, Du hättest hier deinen jungen Lover getroffen.“ Susanna ist in höchster Not, allein und in der Zwickmühle: Lässt sie die Männer ran, betrügt sie ihren Mann und irgendwie auch alle Freunde. Tut sie es nicht, erzählen die Männer allen, sie hätte eine Affäre. Was tun?
Erstmal laut schreien. Sofort kommen alle aus dem Haus. Die beiden Richter sind aber lauter und bevor Susanna überhaupt irgendwas sagen kann, erzählen die beiden ihre Version der Geschichte. Alle glauben den Richtern, schließlich sagen die ja schon von Beruf wegen die Wahrheit.
Susanna wird zum Tode verurteilt. Ein Typ namens Daniel ist bei der Hinrichtung dabei und mischt sich ein. Er fragt die beiden Richter getrennt voneinander, unter was für einem Baum sie das angebliche Liebespaar gesehen haben. Tja, sie nennen unterschiedliche Bäume und damit ist die Sache klar: Susanna ist unschuldig.
Diese Geschichte steht in der Bibel. Mir sagt das, dass -damals wie heute- gilt: wir müssen achtsam sein, wir müssen füreinander einstehen, wir müssen was tun, vielleicht manchmal laut sein und wirklich zuhören.
Johanna Vering, Langenberg