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Kirche in 1Live | 20.09.2023 | floatend Uhr
Kirchturmgedanken
Ich liebe den Kirchturm meiner Heimatstadt. Wenn ich länger weg war, zeigt er mir schon von weitem: Ich bin bald zuhause. Und das geht nicht nur mir so: In ganz Europa sehen Menschen in der Ferne Kirchtürme am Horizont, wenn sie die Autobahnausfahrt in Richtung Heimat nehmen. Kirchtürme stehen für das Vertraute, für die Heimat. Auch in der Ferne.
Kirchtürme sehen unterschiedlich aus. Sie sind groß wie der Kölner Dom oder klein wie der Marbacher Kirchturm im Schwarzwald. Der ist nur 3,80 m groß. Ein Kirchturm verändert den Charakter eines Ortes. Ganze Städte sind so gebaut, dass der Kirchturm ihr Mittelpunkt ist.
Und: Kirchtürme sind mehr als nur Bauwerke. Früher haben die Glocken im Turm nicht nur jeden Sonntag zum Gottesdienst geläutet. Sie haben die Menschen vor Unwettern gewarnt oder wenn ein Feuer ausgebrochen ist. Heute kann er noch viel mehr! Einige Kirchtürme sind ideale Aussichtstürme für Touristen. Manche begrüßen uns abends, wenn wir ein Ticket für ein Konzert unserer Lieblingsband gekauft haben. Ein Turm in Bad Kreuznach kann sogar beklettert werden.
Ich finde das wunderbar. Ein Gebäude ist nicht nur ein
Zeichen, sondern wird zum Ort der Begegnung. Ich bin beeindruckt, wie
Kirchtürme Menschen verbinden. Ein Kirchturm unterstreicht das, was auch für
meinen Glauben an sich gilt:
Er ist
Heimat, steht aber genauso für eine offene Kultur und ein Gemeinschaftsgefühl, das
ich in der Form nirgendwo finden kann.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Daniel Schneider
