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Kirche in 1Live | 25.10.2023 | floatend Uhr
No-Transparency
No-Transparency-Modus an und dann geb ich mir ne Podcastfolge oder eine Playlist.
Grad morgens muss ich dann auch nicht angequatscht werden. Ich bin dann froh, wenn ich da ankomme, wo ich hinwill. Einfach abschalten. Lasst mich alle in Ruhe.
Neulich war’s dann so: Da laufe ich an einem älteren Herrn vorbei und sehe, wie der auf etwas zeigt. Und irgendwas sagt er mir.
Okay, was kommt jetzt? Bin ich im Weg? Will der sich beschweren?
Ich mach also den einen Kopfhörer raus und dann ein halb-höfliches „Hm?“
Der alte Herr zeigt nochmal auf die Brötchentüte in meiner Linken, lächelt und sagt: „Guten Appetit“. Und ich völlig perplex dann nur so: „Äh, danke! Den hab ich!“
Und das war’s dann auch. Ein kleiner netter Kommentar von einem völlig Unbekannten. Scheinbar fast bedeutungslos. Vielleicht verschwende ich ja grad Eure Zeit, aber für mich war die Szene echt wertvoll.
Ich hab gemerkt, wie oft ich innerlich diesen no-transparency-Modus anstelle und die Welt um mich herum abschalte. Und damit verpasse ich vielleicht diese kleinen flüchtigen Momente, die aber überraschend guttun.
Die Kopfhörer hab ich danach dann erstmal eingepackt.
Simon Deregowski, Köln.
