Beiträge auf: einslive
katholisch
Kirche in 1Live | 20.11.2023 | floatend Uhr
Tag der Kinderrechte
„Dann
mach doch, was du willst!“ – So ein Satz platzt ja manchmal raus, meist in
einem fetten Streit. Je nach Tonlage kann dieser Satz sich ganz unterschiedlich
anhören: also beleidigt und pikiert, passiv aggressiv oder einfach richtig
sauer. Aber eigentlich ist das doch im Kern eine supergute Aussage – ohne diesen
aggro Rahmen drumherum: „Mach doch, was du willst.“ Und daher: Hebt Euch
den Satz für den Fall auf, dass Ihr später mal Kinder habt. Irgendwie denke ich
in der letzten Zeit ziemlich viel über meine Kindheit nach. Weiß auch nicht,
warum. Aber eine Sache ist mir dabei klar geworden: Ich durfte ziemlich oft
einfach machen, was ich wollte. Klar: Bei uns gab’s Regeln. Alle sollten
gut und gerne miteinander leben können. Aber ehrlich gesagt kann ich die Regeln
an einer Hand abzählen, und meine Eltern waren nie besonders streng. Ich konnte
Süßigkeiten essen, wann ich wollte. Wenn ich Bock hatte, habe ich mich vor den
Fernseher gehängt. Beim Feiern gab es keine Sperrstunde. Ich durfte Hobbies
alleine aussuchen und auch wieder sein lassen. Und wohin es mal beruflich geht
oder wie ich leben will, war einzig und allein meine Entscheidung. Wenn ich da jetzt
so drauf schaue, dann fühle ich immer noch eine richtig große Freiheit. Ich
glaube, meine Eltern haben mir durch ihr „Mach doch, was du willst“ ganz viel
mitgegeben: eine Grundgelassenheit, eine „Wird schon werden“-Haltung, ganz viel
Optimismus und die Liebe zur Freiheit. Was für tolle Gefühle! Die wünsche ich
am liebsten allen Kindern auf der Welt. Nicht nur heute, am internationalen Tag
der Kinderrechte.
Ela Kornek, Münster