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Kirche in 1Live | 19.12.2023 | floatend Uhr
Ohne Ziele glücklich?
Es gibt so viele kleine und große Dinge im Leben, die ich erreichen will oder
muss. Ziele. Und dann seh ich jetzt auf einmal auf YouTube n Video von nem ja,
etwas älteren Mann, der scheinbar richtig weiß, wie dat Leben funktioniert
und so und der sagt:
„Ey Leute, im Grund geht’s drum, ohne Ziele zu leben. Ziellos glücklich zu
sein, weil du dann in diesem Moment lebst.“
Er sagt: Wenn man mal ehrlich ist, ist es ja meistens so, dass dich n Ziel schon antreibt, aber wenn man das Ziel erreicht hat, dann ist nicht alles soo gut, wie du dir das vorher vorgestellt hast. Natürlich bist du dann erleichtert: Aber: bist du dann auch zufrieden? Weil irgendwie kommt dann ja immer schon das nächste. Und das nächste. Und dann ist es wieder: „Oh, wenn ich endlich das geschafft hab …“
Dazu passt auch ganz gut, was ich mal von Kobe Bryant, einem
der größten Basketballer aller Zeiten gehört hab.
Leider viel zu früh gestorben. Kobe Bryant wurde gefragt,
so: „Es gibt ja so zwei Arten von Spielern, die einen hassen es zu verlieren,
die anderen lieben es zu gewinnen. Welcher bist du?“ Wo er so sagt: „Ich bin
keiner von beiden.“ Und dann
auf englisch: „I play to figure things out.“ Ich spiele, um etwas herauszufinden,
etwas zu lernen. Und genau das hat ihm geholfen, im Spiel voll da zu sein. Voll
in diesem Moment zu leben. Ohne Angst zu verlieren oder dass er sein Ziel erreicht.
Ich mein: Das, was Kobe sagt, ist ja auch n Ziel, aber das ist ganz anders als „ich will das nächste Spiel gewinnen“, „diese Prüfung in n paar Tagen bestehen“. Sein Ziel ist: Ich will jetzt lernen. Ich will jetzt voll da sein.
Tobi Schulte, Soest.
