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Kirche in 1Live | 09.01.2024 | floatend Uhr
An sich glauben
Seit mehr als einem Jahr hängt es in meiner Küche und das ist gut so. Das Bild eines Jungen, der ein Bein über den Sattel seines Fahrrads schwingt. Leuchtende Farben auf braunem Untergrund. Ausrangiertes Wellblech von Dächern aus einem der größten Slums Nairobis. Adam Masava hat es gemalt. Er ist dort aufgewachsen.
Dass er es rausgeschafft hat, ist alles andere als selbstverständlich, sagt er. Viele, die er kennt, sind arbeitslos, sehen keine Perspektive, werden kriminell. Dass er es geschafft hat, verdankt er den „Sisters of Mercy“. Ordensschwestern aus Irland, die in Kenia eine Schule gegründet und kreative Projekte ins Leben gerufen haben. Doch die guten Ideen aus Europa beeindruckten ihn wenig. Die Aussicht auf eine regelmäßige Mahlzeit lockte ihn und bewirkte, dass er regelmäßig die Schule besuchte. Dort hat ein Lehrer ihn entdeckt. Ein Lehrer hat sein Talent entdeckte. Adam Masava lernte Maltechniken, experimentiert mit ganz unterschiedlichem Material. Aber er bekommt noch mehr.
Adam Masavas Stimme klingt weich, wenn er von Sister Lori erzählt: „Eine sehr nette alte Schwester, die uns viel geholfen und eine Menge beigebracht hat. Und die machte, dass wir glaubten, wir könnten Künstler werden.“
Stärken, Selbstvertrauen vermitteln und den Glauben, dass man es schaffen kann. Adam Masava lebt heute mit seiner Familie in einer Wohnung außerhalb der Slums von Nairobi. Er lebt von seiner Kunst und unterrichtet selbst. Sein Ziel; möglichst viele junge Menschen unterstützen und ihnen helfen, ein unabhängiges, glückliches Leben zu führen.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel
