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Kirche in 1Live | 22.01.2024 | floatend Uhr
Alle leiden mit
Manchmal denke ich, egal wohin ich sehe: Überall ist Leid. Nah: Wenn immer mehr erzählen, dass sie schwarzsehen. Keine Hoffnung mehr haben für die Natur, nur noch verzweifelt sind angesichts der Haltung von Tieren in unserem Land. Oder in der Ferne: Wenn ich höre, was im Sudan passiert, in Mexiko und Afghanistan und an den Orten, von denen die Medien täglich berichten.
Dabei ist das ferne gar nicht fern. Es kommt nahe, berührt mich, macht mir zu schaffen. Und nicht nur mir. Immer häufiger rückt es in den Mittelpunkt. Sprechen Freund:innen oder wildfremde Menschen im Zug vom Leid in der Welt und davon, dass sie es belastet. Aber was tun? „Abwarten, Tee trinken, Ohren zu“, heißt eine Lösung. Andere lassen keine Nachricht aus, und merken, wie sie das fertig macht.
In der Bibel gibt es einen erstaunlichen Satz. „Wenn einer leidet, leiden alle mit.“ (1) Der, der diesen Satz geschrieben hat, will damit erklären, wie das Leben einer christlichen Gemeinschaft aussieht. Er vergleicht die Gemeinschaft mit einem Körper, wo ein Körperteil nicht ohne das andere kann. Alle sind miteinander verbunden, aber …
Mitleiden mit allen, wie soll das gehen? Schon ein Schauplatz reicht doch, um lieber die Flucht zu ergreifen. Auf der anderen Seite: Wie wäre es, wenn alle, wirklich alle Menschen, mit den Menschen, die in Not sind, mitleiden würden?
Quellen:
(1) 1. Kor 12,26
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel
