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Kirche in 1Live | 23.01.2024 | floatend Uhr
Propheten
Manche von Euch haben sie noch im Konfirmandenunterricht kennengelernt. Die Namen der Propheten; Jesaja, Jeremia, …
Umgangssprachlich benutzen wir ja Prophetie im Sinne von „in die Zukunft sehen“. Wer sich allerdings die Mühe macht, selbst mal in die biblischen Prophetenbücher zu gucken, macht eine erstaunliche Entdeckung. Die Propheten werfen eher einen Blick auf die Gegenwart.
Und ihr Blick ist: kritisch.
Wer aber waren diese Propheten? Nörgler, Störenfriede, ewig Unzufriedene? Wer gab ihnen das Recht, so zu reden? Hatten sie überhaupt die Kompetenz, sich ein Urteil zu bilden? Hatten Sie einen Chefposten, der es ihnen erlaubte mitzureden? Ein Mandat? Wohl nicht. Amos zum Beispiel war Schafzüchter.
Er kennt die Lebensbedingungen der Armen. In einer satten und selbstzufriedenen Gesellschaft prangert er die soziale Ungerechtigkeit an. Hohe Steuern, Ausbeutung, Macht und Geld in den Händen weniger, Unterdrückung und Ausbeutung der einfachen Menschen. Die Schere zwischen den Armen und den Reichen.
Was Propheten wie Amos haben, ist ein Maßstab: Das Wort Gottes. In der Bibel steht: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (1) Daran messen sie ihre Umwelt.
Das reicht ihnen ihre Stimme zu erheben.
Ob sie heute weit damit kämen…?
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel
