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katholisch
Kirche in 1Live | 20.01.2024 | floatend Uhr
Vereidigung Präsident USA
20.01.2017 – An manche
Dinge erinnere ich mich, als wären sie gestern. Ich weiß noch genau, wie mir
der Mund vor Entsetzen offen stand, als ich die Antrittsrede vom neu gewählten amerikanischen
Präsidenten Donald Trump live im Fernsehen gehört habe. Make America great
again. Eine Kampfansage an die Welt. Ich spüre jetzt noch, wie sehr mir das
Angst gemacht hat. Auch weil dieser Präsident ja nicht irgendwie an die Macht gekommen
war, sondern von mehr als der Hälfte der Amerikaner gewählt wurde. Natürlich
kann man sagen: Was geht dich das an? Die Amerikaner können doch wählen, wen
sie wollen. Aber ist es bei uns nicht genau so möglich? Es lässt mich nicht
kalt, was woanders passiert. Es lässt mich nicht kalt, wenn Populisten an die
Macht kommen. Es lässt mich nicht kalt, wenn Russland die Ukraine angreift,
wenn in Israel und Palästina Menschen sterben und wenn auf dem afrikanischen
Kontinent ganze Volksgruppen ausgelöscht werden. Es hat etwas mit mir, mit uns
zu tun und vieles davon macht mir Angst. Aber ich verliere trotzdem nicht
meinen Glauben an Veränderung.
20.01.2021 – Die damals
22-jährige amerikanische Schriftstellerin Amanda Gorman trägt zur
Amtseinführung von Joe Biden ihr Gedicht "The Hill We Climb" vor. Und
ich weiß noch, wie ich ihre Zeilen als eine frohe Botschaft verstanden habe; mitten
in der Pandemie, mitten im Chaos. Ihr Gedicht war ein
Hoffnungszeichen: „And so we lift our gaze, not to what stands between us/ but
what stands before us…. We lay down our arms/ so we can reach out our arms/ to
one another.”
„Und so lenken wir den
Blick nicht auf das, was zwischen uns steht, sondern auf das, was vor uns
liegt. Wir legen unsere Waffen nieder/ damit wir unsere Arme ausstrecken können/
zueinander.“
Martin Kürble, Düsseldorf