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katholisch
Kirche in 1Live | 14.03.2024 | floatend Uhr
Fragen stellen
„Daniela!
Kannst du auch mal fünf Minuten lang nix fragen??“ – Ich habe noch deutlich
meine Mutter vor mir, wie sie vor mir steht und das sagt. Ich war wohl ein ganz
schön nerviges Kind, glaube ich mittlerweile. Mama sagt, ich konnte schon mit
einem Jahr sprechen. Und kurz danach hab ich wohl auch mit meinem
Lieblingshobby angefangen: Fragen stellen. Papa und Mama, Oma und Opa und meine
älteren Geschwister – alle mussten da durch. Jeden Tag habe ich tausend Fragen
gestellt und wollte immer alles ganz genau wissen. Besonders beliebt waren wohl
meine nervigen Nachfragen: „Warum ist das so?? Warum denn? Waruu-uuum?“ Das
glaub ich wohl, dass das nervig war... Von Jesus heißt es, dass er auch ohne
Ende Fragen gestellt hat: 300 mal macht er das in der Bibel. Und witzigerweise
gibt er selber nur dreimal ne klare Antwort auf eine Frage von anderen. Das
finde ich schon irgendwie spannend: Ausgerechnet Jesus als richtige Nervensäge
mit zig Fragen und ohne klare Antworten. Aber wenn ich mir ein paar von diesen
Stellen in der Bibel genauer angucke, dann hat genau diese nervige Art mit den
vielen Fragen was ausgelöst bei den Leuten: Sie mussten nämlich selber
nachdenken, miteinander drüber reden und selbst die Lösungen für sich und ihr
Leben rausfinden. Die Fragen von Jesus haben das einfach nur ein bisschen
rausgekitzelt. Okay, also ich war bestimmt kein kleiner Jesus früher, sondern
hab halt einfach genervt mit meinen Fragen. Aber coole Fragen stellen,
an den richtigen Stellen und zu den unbequemen Punkten. Und Menschen dabei
helfen, was Neues rauszukriegen: das find ich gut und das will ich üben.
Ela Kornek, Münster