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Kirche in WDR 2 | 28.05.2014 | 05:55 Uhr

Abhängig

Ob ich will oder nicht: Ich bin abhängig. Ich bin abhängig davon, dass andere mich mögen. Vielleicht sogar lieben. Ich bin abhängig davon, dass jemand mich ansieht und meint. Ich bin abhängig von anderen Menschen. Und zwar ziemlich unabhängig davon, wie ich das finde.

Abhängig zu sein ist ja eigentlich eher – doof. Wer will das schon. Es geht doch darum immer unabhängiger zu werden, - oder? Unabhängiger zu werden von Entscheidungen anderer, ob sie jetzt den Beruf oder die Freizeit betreffen.

Oder etwa die Frage, ob denn so etwas wie religöse Feste, wie jetzt die Konfimation überhaupt für mich persönlich eine Rolle spielen. Unabhängigkeit ist angesagt.

Das Problem: das Raumschiff Erde hat keinen Ausgang. Wir fliegen gemeinsam, so oder so. Die Frage ist nur: wie? Jeder für sich oder miteinander. Nein. Das heißt jetzt nicht: gemeinsam ist es immer besser. Stimmt ja so auch nicht. Miteinander heißt: Sich dieses Einanderbrauchen, einzugestehen.

Niemand hat sich selbst gemacht. Wer: „ich liebe dich“ immer nur in den Spiegel sagt, bleibt einsam. Einderbrauchen brauchen heißt: So wie ich deinen Blick heute Morgen brauche, so wird auch meiner gebraucht.

Und dennoch: Es scheint fast so, als würde die alle Lebensbereiche durchdringende globale Vernetzung, die nichts anderes bedeutet als eine weltweite Abhängigkeit voneinander, die Sehnsucht nach persönlicher Unabhängigkeit stärken. Meine auch.

Die schlichte Erkenntnis, dass ich in diesem Leben nicht unsterblich werde, führt mich zu der Notwendigkeit mit Grenzen zu leben. Ich glaube, es geht um die Akzeptanz von Abhängigkeiten und Freiheit und nicht um falsche Alternativen, die die diese Akzeptanz mit selbst gewählter Gefangenschaft verwechseln.

Es ist schon merkwürdig: Zuzugeben, dass ich von Menschen abhängig bin, führt mich in Freiheiten. Zum Beispiel in die Freiheit, zu entscheiden, von wem ich abhängig bin und von wem doch deutlich weniger und um welchen Preis?

Zu der Freiheit zu entscheiden, wem ich etwas geben will und wem nicht.

Abhängigkeit zuzugeben, führt in Freiheit. Abhängigkeit leugnen in Gefangenschaft. Wie gesagt: Gemacht hat sich niemand selbst. Es geht mir darum zu sagen: ich brauche dich. Es geht mir darum zu hören: ich brauche dich auch.

Was würde passieren, wenn ich dir das heute sagen würde? Was würde passieren, wenn ich das heute beten würde? Schon klar: Erstens ist das leichter gefühlt als gesagt. Zweitens gibt es ja vielleicht im Moment niemanden, dem sie das sagen können. Wobei: das ist ziemlich selten, das es überhaupt niemanden gibt. Und man muss es ja vielleicht auch nicht Worte gebrauchen. Ich meine: Es ist so wie mit Gott: Wir brauchen einander.

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