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Kirche in WDR 2 | 03.07.2014 | 05:55 Uhr

Schlüssel zum Verzicht: Ramadan

Am Ende der letzten Dienstreise: Kaum hab ich den Wagen vom Generalvikariat ausgeräumt, den Kofferraum wieder zuschnappen lassen, schmeiß ich den Autoschlüssel in den tiefen Briefkasten der Personalabteilung. Feierabend! Aber dann: Auf dem Weg ins Büro greif ich in meine Jackentasche… Mist, mein Büroschlüssel ist weg. Das letzte Mal hatte ich ihn im Auto – und da liegt er auch jetzt auf dem Fahrersitz. In keinem der Büros um mich herum arbeitet noch jemand – also nichts zu machen! Außer: Warten und Geduld haben, bis am Montag der nächste Kollege den Wagen öffnet und den Schlüssel an der Rezeption abgibt.

Ein Wochenende ohne Zugang zu meinem Büro – also keine Mails mehr an den Vorgesetzten, keine Vorbereitung der drängenden Termine. Stattdessen: Tatsächlich mal Feierabend machen. Bei dem Wetter eine super Idee, denke ich.

Warten und auf Dinge verzichten. Irgendwie passt das auch zu der Dienstreise, auf der ich da gerade war. Fatma hatte uns da vom islamischen Fasten berichtet. Meine Kollegin ist Muslima und sie hat uns Christen erzählt, wie sie es schafft, in den heißen Sommerwochen den Ramadan zu überstehen: 30 Tage lang Fasten – und zwar nicht etwa Süßigkeiten oder Alkohol, sondern komplett – alles!

Seit einer Woche verzichten gläubige Muslime auf Essen und Trinken.

Täglich. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Fatma sagt, dass sich der Körper in den ersten Tagen erst an die Umstellung gewöhnen muss. Doch dann legt sich ein Schalter um und sie hält durch. Gemeinsam mit ihrer Familie, ihrer Moscheegemeinde und ihren Freunden, die auch fasten. Jeden Abend wird das Fasten feierlich gebrochen – beim Iftar. Der erste Schluck Wasser ist das Köstlichste daran, sagt Fatma. Übermäßiges Essen oder sich mit Süßigkeiten vollstopfen, ist allerdings auch nach Sonnenuntergang nicht angesagt. Der Ramadan ist ein Monat der Mäßigung. Er ist ganz Gott gewidmet, mit Fasten, Beten und Koran lesen.

Mich beeindruckt diese Konsequenz, in der muslimische Gläubige fasten. Das ist noch etwas anderes als das christliche Fasten. Denn hier geht es weniger um einen selbst, weil man zum Beispiel endlich weniger rauchen will. Hier geht es vor allem auch um die Gemeinschaft.

Einen Monat lang tagsüber auf alles zu verzichten, was über die Lippen kommt, ist im Kreis der Familie viel leichter als allein.

Und dabei geht es nicht nur um Essen und Trinken. Zum Ramadan gehört auch: Nicht lästern. In dieser Zeit sind üble Nachrede und Beleidigungen absolut verboten. Es soll eine Zeit des Verzichts sein – für Gott.

Das Gebot zu fasten, hat Gott den Muslimen im Koran offenbart. Sie fasten, um ihm zu gefallen und nicht, um sich zu beweisen, dass sie durchhalten können. Mit diesem Gefühl, dass das Warten und Verzichten einen tieferen Nutzen hat und dass Gott daran Gefallen findet, hält Fatma jedes Jahr den Fastenmonat durch.

Die Aufgabe soll ihr nicht schwer fallen.

Wenn man jemandem bei seiner Arbeit begegnet, sagt man auf Türkisch: „Kolay gelsin!“ Das heißt: „Es soll leicht gehen!“ Und das wünsch ich Ihnen für diese Woche und vor allem denjenigen, die im Moment fasten: „Kolay gelsin!“

(Copyright Vorschaubild: Nemo Public Domain Pixabay)

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