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Kirche in WDR 2 | 14.07.2014 | 05:55 Uhr
Weltraum
Der Mensch als Mittelpunkt der Welt? Das ist ein altes Weltbild. Heute weiß jeder: Die Erde ist ein kleiner Planet am Rande. Hätte sie die Größe eines Stecknadelkopfes, so wäre der Mond vier Zentimeter weit entfernt, die Sonne fünfzehn Meter. Bis zum Pluto wären es schon sechshundert Meter, bis zur nächsten Sonne unserer Milchstraße viertausend Kilometer.
Man kann das Gedankenspiel weiter fortführen: Hätte unser Sonnensystem, von der Sonne bis zum Pluto, die Größe eines Stecknadelkopfes, dann wäre unsere Galaxie – die Milchstraße – eine riesige Linse mit einem Durchmesser von hundert und einer Höhe von sechzehn Kilometern. Und es gibt hundert Millionen ähnlicher Galaxien – kein Mensch weiß, was darüber hinaus ist.
Schwindelerregende Ausblicke! Und da ist der Mensch mit seinen Fragen und Sorgen, mit seinem Bewusstsein, seinen Fähigkeiten und Wünschen. Der Mensch, der sich als Mittelpunkt der Welt fühlt.
In der Bibel lese ich: „Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!“ (Psalm 8,4-56.10). Der Mensch hat nicht nur Wert, sondern Würde. Weil Gott ihn kennt.