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Hörmal | 26.10.2014 | 07:45 Uhr

Hömma! Die zehn Gebote auf Ruhrdeutsch

Autorin: Manches hat man so oft gehört, da stellt sich automatisch Durchzug ein. Nicht nur bei Jugendlichen: Nimm deine Jacke mit! Komm nicht so spät nach Hause! – ach ja... Alles richtig, alles gut gemeint! Aber was soll mir das?

Manchmal dagegen, wird das Altbekannte zur Neuentdeckung, wenn es in anderer Gestalt daher kommt: Mozart in einer HipHop-Version etwa oder die Zehn Gebote - auf Ruhrdeutsch:

O-Ton: Dat erste Gebot: Hömma, dattes gleich weiß, mit wemes ze tun hass: Ich bins. Dein Gott. Der einzige, dens in echt gippt. En Annern findze nich. Nirgendswo. Brauchs gaanich groß ze such.

Autorin: Ruhrdeutsch vom Feinsten. Das Rechtschreibprogramm im Computer läuft Amok, aber zwischen Duisburg und Dortmund gehen die Lichter an.

So übersetzt der pensionierte Essener Pfarrer Walther Henßen das 1. der 10 biblischen Gebote in Ruhrpott -Dialekt. Und genau wie einst Luther liefert er auch eine Erläuterung dazu:

O-Ton: Wattat heißt? Zuallereers kommtie Hochachtung für dein Gott. Wennde auf ihn bauss in allen Leemslagen, wirsse merken: Er lässt dich nich hängen.

Autorin:„Wat Sache is“, lautet der Titel eines kleinen Büchleins, das der pensionierte Theologe und Mundart-Kenner Walther Henßen gerade herausgebracht hat. Quadratisch und klein wie ein Pixi-Buch, mit vielen Bildern. Handlich für die Hosentasche. Die Gebote nicht als Korsett mit lauter „du darfst nicht“ sondern als Zuspruch: Gott lässt dich nicht hängen, er ist an deiner Seite und hilft dir, den richtigen Weg zu finden:

O-Ton: ... dann glaube ich, dass jedes Gebot eine ganz bestimmte Anfrage an die eigene Lebensführung stellt, und das erhoffe ich mir davon, dass da manch einer noch einmal neu drüber nachdenkt, ja: Was sind meine Prinzipien, wie ich mein Leben führ’. Und da denke ich, sind die Gebote so aktuell wie damals auch.

Autorin: Bestes Beispiel dafür ist sicherlich das etwas verstaubt daher kommende 6. Gebot: „Du sollst nicht ehebrechen.“ In der Ruhrpott-Version durchaus nachdenkenswert, finde ich:“

O-Ton: Du sollz nich untreu wern. – (Wattat heißt? Soon Wort wie „Treue“ kommt in unser Wortschatz kaum noch vor. Ganz egal, ob Mann oder Frau ) Wennde mit dein Härzken durch dick unn dünn gehs unn sauber bleips, hassen Orden verdient. Fremdgehn bringt nur Ärger und Streit. Und ausserdem gehsse so geden Schlamassel aussem Weech!

Autorin: Dem Volk auf’s Maul schauen und die Bibel so auslegen, dass jeder sie versteht, das hat schon Luther vor 500 Jahren gemacht. Und vor ihm Jesus, der meisterhaft Geschichten erzählte, alltagstaugliche: vom Kamel etwa, das nicht durchs Nadelöhr passt; oder vom verlorenen Sohn, den der Vater liebevoll wieder aufnimmt. Auch die Gebote sind keine starre Statue mit drohendem Zeigefinger. Jede Übersetzung macht sie neu lebendig. Für Walther Henßen ist das Ruhrpott-Deutsch dazu bestens geeignet.

O-Ton: Diese Sprache der Kumpel musste ziemlich einfach sein, denn unter Tage hat man keine großen philosophischen Gedanken gewälzt, sondern dem anderen in möglichst knappen Sätzen versucht mitzuteilen, was man nun will. Du kannst nich’ „malochen“ - das ist ja auch ein typisches Ruhrgebietswort - „bisse umfällst“, zwischendurch muss auch mal Schicht sein.

Autorin: „Du sollst den Feiertag heiligen“, lautet das 3. Gebot. In diesem Sinne: schönen Sonntag!

Literaturhinweis:

Walther Henßen: Wat Sache is. Die 10 Gebote auf Ruhrdeutsch. Verlag eteos, Düsseldorf 2014, 28 Seiten, 1,40 Euro, ISBN: 978-3-87645-215-9

http://www.eteos.de/lesen/wat-sache-is-die-10-gebote.html

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