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Hörmal | 23.11.2014 | 07:45 Uhr

Königswürde

„Heute ein König!“ Ich komme aus Duisburg und finde den Werbeslogan einfach klasse, auch wenn man kein Bier trinken muss, um sich königlich zu fühlen.

„Heute ein König!“ Das weckt Vorstellungen von Erfolg, Macht, Reichtum und Herrschaft. Geschürt wird diese Vorstellung durch Märchen oder auch durch die Regenbogenpresse. Ein König ist ja eine besondere Person, nicht zuletzt hat er als einziger eine echte Krone auf – auch wenn das in Wirklichkeit nur sehr selten geschieht. Könige haben heute aber zum Teil noch politische Verantwortung zu tragen als Staatsoberhäupter: Dann repräsentieren sie nur den Staat, wie in Spanien oder England zum Beispiel, aber eigentliche Macht als Herrscher, die haben sie nicht mehr. Macht geht heute vom Volke aus.

Als in Europa die meisten traditionellen Königtümer verschwanden und Republiken entstanden mit demokratisch gewählten Volksvertretern, entstand in der katholischen Kirche das Christkönigsfest. 1925 wurde es zum ersten Mal begangen. Es wird auch heute noch gefeiert und zwar genau an diesem Sonntag.

Eigentlich hat das Fest von Anfang an einen nostalgischen Charakter: Im Verschwinden des real existierenden König-Seins, wurde Jesus Christus noch mal als König gefeiert, als König über Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit.

Nun leben wir in Deutschland seit über 65 Jahren in einer stabilen Republik und Demokratie. Und ich frage mich: Was soll dann noch ein solches Fest von Christus als König? Das ist doch eigentlich überholt und sagt doch kaum noch jemandem etwas?

Für mich ist eine Bedeutung wichtig geworden vom König-Sein und Christkönigsfest, die mehr bei jedem einzelnen Menschen anknüpft als bei einzelnen Monarchen. Dazu hat die Begegnung mit Kunstwerken des Kölner Künstlers Götz Sambale beigetragen. Er ist Bildhauer und hat eine große Serie geschaffen zum Thema: „Könige“.

Es sind viele kleine Bronzeskulpturen, die dem Betrachter auf hohen Holzsockeln präsentiert werden, und zwar auf Augenhöhe. Die einzelnen abstrakten Skulpturen sehen auf den ersten Blick aus wie kleine menschliche Figuren, eher unspektakulär und gar nicht bis ins Letzte individuell ausgestaltet. Sie stehen, hocken oder sitzen, haben die Hände vor der Brust erhoben oder verschränkt und haben nur eine Besonderheit: Sie tragen alle eine goldglänzende Krone. Bemerkenswert ist aber, dass die ganze Figur samt Krone aus einem Guss besteht. Die Krone glänzt nur, weil sie eigens poliert ist, sonst würde sie gar nicht auffallen.

Ich habe das so verstanden: Die Krone ist ein Zeichen der besonderen Würde eines jeden Menschen, und die gehört zu jedem Menschen unverlierbar dazu. Leider wird diese Würde aber oft übersehen und missachtet, bei Menschenrechtsverletzungen ebenso wie bei Ausgrenzungen. Das heißt aber: Sie muss immer wieder sichtbar gemacht, quasi aufpoliert werden. Und genau an diese unverlierbare menschliche Würde kann das heutige Christkönigsfest erinnern, weil der Mensch – nach biblischem Verständnis – Abbild Gottes ist. Wie Christus ist jeder Mensch ein König, weil er als sein Abbild auch seine Würde besitzt. So gesehen kann eigentlich jeder jeden Tag sagen: „Heute ein König!“

Copyright Vorschaubild:Problemkind CCBY 2.0

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