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Hörmal | 30.11.2014 | 07:45 Uhr

Abenteuer Advent

Freunde haben mich im Oktober in die USA eingeladen, nach Arizona. Eigentlich wollte ich da gar nicht hin, aber mich hat vor allem gereizt, einmal den Grand Canyon zu sehen. Und das war für mich ein echtes Abenteuer, oder wie der Amerikaner sagen würde „a great Adventure“: Etwas ganz Neues zu entdecken in einem fernen und fremden Land.

Zuerst die Wüste: Wir fuhren über schier endlose Straßen, rechts und links mit den Kakteen, die man aus den typischen Western-Filmen kennt. Dann die Fahrt hinauf zum Hochplateau durch die Wildnis der unberührten Indianerreservate und schließlich der Blick hinunter in den Grand Canyon: Einfach atemberaubend!

Über 1500 Meter geht es hinunter bis zum Colorado River. Der Fluss hat sich hier über Millionen von Jahren in das Gestein gegraben und so eine bizarre Landschaft entstehen lassen. Gigantische Felsformationen – unbeschreiblich und die Zeiträume ihrer Entstehung, die kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Ich kam mir ziemlich klein und verloren vor angesichts dieser unendlichen Weite des Landes und der ungeheuren Tiefe des Tales – so überwältigend war das alles für mich. Und diese Erfahrung ist vielleicht das eigentliche Abenteuer am Grand Canyon: Hier ist etwas so Großes, dass ich davor nur staunen kann. Abenteuer – Adventure pur eben.

Im englischen „Adventure“ verbirgt sich das Wörtchen für das, was heute beginnt: Advent. Und ich denke, der Advent und das Adventure, also das Abenteuer sind im Grunde auch verwandt: Denn zur Spiritualität des Advents gehört es, Neuland zu entdecken.

Klassisch meint ja Advent bei den Christen die Ankunft Gottes in der Welt. Es geht also um die Erinnerung daran, dass Christus vor gut 2000 Jahren im Stall von Bethlehem geboren wurde. Heute denken die meisten bei Advent an Weihnachtsvorbereitungen. Aber zur Spiritualität des Christlichen gehört eigentlich, dass Gott nicht nur einmal in die Welt kam und dann war es das. Sondern es geht auch darum: Er wird wiederkommen, das hat er seinen Jüngern verheißen. Und er kommt immer wieder in diese Welt.

Wie also wäre es, Gott in meiner Welt ankommen zu lassen? Also das Abenteuer zu beginnen, Gott in mir zu entdecken. Quasi eine Reise in das eigene Ich zu unternehmen. Der Kirchenvater Augustinus (354-430) ist davon überzeugt, dass Gott bereits im Menschen angekommen ist. Er schreibt: „[Gott] ist innerer als mein Innerstes und höher als mein Höchstes“ (Conf 3,VI,11). Advent-Adventure als Reise in mich selbst, um Gott zu finden, der schon da ist; seine Weite und Tiefe in mir. Und um zu staunen, was Gott so an Großem getan hat.

Dafür braucht es nicht eine Reise in die USA zum Grand Canyon. Eigentlich reicht dazu schon etwas Zeit und Ruhe, um dem nachzugehen, was mich wirklich bewegt, mich erfreut und mich ärgert. Mit Augustinus kann man davon ausgehen: Wo ich mir auf die Spur komme, mich selbst mehr erkenne, da erkenne ich auch Gott in mir.

Copyright Vorschaubild: Daniel Lobo CCBY 2.0 flickr

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