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Kirche in WDR 2 | 11.12.2013 | 05:55 Uhr

Elterngesetz

Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Sie werden ab sofort ihre Eltern regelmäßig besuchen und außerdem schön eine Geburtstagsfeier für sie ausrichten … So oder so ähnlich lautete das Urteil für Chinesin vor einiger Zeit. Sie war von ihrer Mutter verklagt worden. Wegen Elternvernachlässigung. Und ist verurteilt worden.

In China gilt seit diesem Sommer ein Gesetz, dass den Kindern vorschreibt, dass sie ihre Eltern besuchen müssen! Im dem Fall eben erwähnten Fall heißt das, sie muss ihre Eltern alle zwei Monate besuchen und an zwei nationalen Feiertagen.

Ausgerechnet in China, wo es aus Traditionsgründen lange selbstverständlich war, dass sich die jüngere um die ältere Generation kümmert. Kinder um Eltern, Eltern um Großeltern. Im Alltag und erst Recht im Alter . Sie wohnen mit ihnen zusammen oder zumindest in der Nähe. Das ist aber gar nicht mehr so einfach. Denn viele berufstätige oder studierende Chinesen leben tausende von Kilometern von ihren Eltern entfernt, weil es vor Ort keine geeignete Uni oder Arbeitsstelle gibt.

Ein Gesetz, dass vorschreibt, sich um die Eltern zu kümmern. Damit versucht der Staat, den Folgen der Ein-Kind-Politik und der Überalterung der Gesellschaft entgegenzuwirken, entzieht sich aber auch ein bisschen der Verantwortung, eine angemessene Altersvorsorge zu schaffen. Vor allem, weil die meisten jungen Chinesen ja wahrscheinlich nicht absichtlich tausende von Kilometern von den Eltern wegziehen, nur um sie nicht mehr sehen zu müssen. Und diejenigen, die wirklich keine Lust auf ihre Eltern haben, die engagieren sich einfach einen Besuchsservice für Elternbesuche. Eine Geschäftsidee, die seit einiger Zeit ordentlich boomt.

Ich bezweifle es zwar, aber vielleicht hilft das chinesische Gesetz wirklich in Sachen Altersvorsorge. So rein praktisch. Aber neben diesen offiziellen Dingen geht's bei Eltern und Kindern immer auch um Beziehungen. Und die sind nicht per Gesetz zu verordnen.

Ein Blick in die Bibel bietet dabei etwas Inspiration. Nicht nur den chinesischen Gesetzgebern, sondern allen Kindern dieser Erde. Dasteht: Ehre deinen Vater und deine Mutter.

So lautet eines der Zehn Gebote, bewusst sehr offen gehalten. Aber es ist deutlich formuliert, eine Aufforderung sozusagen: Ehrt eure Eltern. Individuell. So wie das für euch und eure Situation passt. Das macht schon mal Mühe, bedeutet aber für jeden etwas anderes. Gerade, wenn die Eltern alt und weniger mobil werden und die Kinder voll im Leben stehen brauchen Eltern Unterstützung. Jemanden, der zuhört, der einkauft oder online ein Bahnticket bucht. Dazu muss man nicht immer Lust haben als Kind.

Klar, es gibt zerrüttete Familienverhältnisse und nicht selten sind auch die Eltern daran Schuld, aber in der Beziehung bedeutet Ehren vielleicht nicht besuchen, sondern eine Karte zu Weihnachten, trotz Streit.

Ohne Zwang, aber mit der liebevollen Aufforderung: Schaut nach denen, die lange Zeit nach euch geschaut haben.

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