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evangelisch

Kirche in WDR 2 | 09.01.2015 | 05:55 Uhr

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Musik für die Seele

Wenn mich am frühen Morgen das Radio weckt, habe ich gleich gute Laune. Die richtige Musik hat großen Einfluss darauf, wie ich gestimmt bin. Schon vor dreitausend Jahren hat man die Wirkung von Musik erkannt.

Damals regierte im alten Israel der König Saul. Der litt immer wieder unter Angstzuständen. Seine Berater verordneten ihrem König eine musikalische Therapie. Sie schickten ihm den jungen David, der gut Harfe spielen konnte. Die Bibel berichtet: Immer wenn die Angst "über Saul kam, nahm David die Harfe und spielte darauf mit seiner Hand. So wurde es Saul leichter und es ward besser mit ihm..." (1.Sam 16,23)

Musik: instrumental (Track 7)

Nach diesem Vorbild wird auch heute Musik eingesetzt, um Menschen zu heilen. Der Bochumer Professor Hans-Joachim Trappe will mit Musik sogar den Blutdruck senken. Dazu empfiehlt er leichte Klassik. Natürlich hängt der Erfolg auch davon ab, welche Musik der Patient mag und welche nicht. Umgekehrt kann man beobachten, dass bei einer Dauerbeschallung mit Heavy Metal oder Techno sogar Pflanzen die Köpfe hängen lassen. Vielleicht kann ein Freund dieser Musik damit seine Aggressionen abbauen, aber sein Blutdruck steigt dadurch und das Herz schlägt schneller, und das heißt Stress.1

Die Wirkung von Musik auf Lebewesen ist also nicht einfach nur Geschmacksache, sondern hat auch mit dem Einfluss der Schwingungen auf das Organsystem zu tun.

Und hier hat man besonders wieder die Harfe entdeckt, mit der David schon seinen König Saul beruhigte. Die Amerikanerin Tami Briggs beschreibt die Harfe als sanftes und zugleich kraftvolles Instrument. Sie dringt in die tiefsten Bereiche des Körpers vor und fördert so den Heilungsprozess. Die vielfältigen Schwingungen der Harfe werden vom Körper aufgenommen. Die Therapeutin hat in namhaften amerikanischen Kliniken an hunderten von Betten gespielt, und hat dabei die entspannende Wirkung dieser Musik beobachten können: Die Patienten sanken tiefer ins Bett.2

Musik: instrumental, Track 8

Allerdings ist die Musik der Harfe auch kein alleiniges Heilmittel. Das musste man auch zu Zeiten des Königs Saul erkennen. Denn der hatte so vielfältige Probleme, die allein mit Davids Harfe nicht gelöst werden konnten. Dennoch wird heute musikalische Therapie als unterstützende Maßnahme in der Medizin hoch eingeschätzt.

In Deutschland hat der Verein "Singende Krankenhäuser" große Erfolge. Gründungsmitglied Dr. Eckart von Hirschhausen lobt die positiven seelischen Kräfte, die durch das Singen zum Schwingen gebracht werden. Patienten berichten, dass sie spüren, wie das Singen durch den ganzen Körper geht. So steht auch stechender Schmerz nicht mehr im Mittelpunkt. 3

Viele Menschen, die selbst in einem Chor singen oder zu Hause musizieren, spüren, wie Musik nicht nur den Körper berührt, sondern auch die Seele stärkt und ihr Herz leichter werden lässt.

In der Bibel steht: "Danket dem Herrn mit Harfen; [...] Singet ihm ein neues Lied; spielt schön auf den Saiten mit fröhlichem Schall!" (Ps 33,2f)

Musik: instrumental, Track 1

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1 http://www.hochdruckliga.de/mit-musik-den-blutdruck-senken.html

2 http://www.zentrum-der-gesundheit.de/heilende-musik-ia.html

3 http://www.singende-krankenhaeuser.de/downloads/web2014-brosch-meinungen.pdf

Musikinformation:

CD-Name: Aranjuez, Concertos and dances for harp

Track 1: Spanish Dance No. 1 (from "La Vida Breve")

Komponist: Manuel de Falla; 0:10 sek.

Track 7: Valses Poéticos H. 147, DLR 7:8: No. 1: Melódico;

Komponist: Enrique Granados, 0:16 sek.