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Kirche in WDR 2 | 20.02.2015 | 05:55 Uhr

Verteidigt die Religionsfreiheit!

Zur Demokratie gehört, auch unbequeme Meinungen auszuhalten. Es gibt keine Alternative zum Zuhören und miteinander Reden, auch wenn’s schwer fällt. Nur so funktioniert auf Dauer menschliches Zusammenleben. Die Grenzen des geduldigen Diskurses sind allerdings da erreicht, wo jemand bewusst und erklärtermaßen gar nicht mehr zuhören und reden will. Und so könnte man fragen, ob die Menschen, die unter Pegida und anderen Firmennamen angetreten sind, um das christliche Abendland zu retten, nicht am besten mit Nichtbeachtung behandelt werden.

Warum ich diese Leute trotzdem nicht mit Schweigen übergehen möchte, hat folgenden Grund. Die Verteidiger des christlichen Abendlandes haben zwar keinen blassen Schimmer davon, was Christentum und was Abendland ist. Sie wissen aber sehr wohl, wogegen sie sind, nämlich gegen den Islam, obwohl sie auch davon keine Ahnung haben. Der in Deutschland bis tief in die Mitte der Gesellschaft salonfähige Antiislamismus hat vordergründig eine Ursache: nämlich die brutale Gewalt, mit der islamistische Fundamentalisten weltweit höchst unfromme wirtschaftliche und politische Machtinteressen verfolgen. Dass die erdrückende Mehrheit der Muslime aus friedlichen Bürgern wie du und ich besteht, gerät hinter den blutigen Schlagzeilen völlig aus dem Blick.

Der eigentliche Grund dafür, dass jemand, wenn er bloß zu Allah betet, schon Misstrauen erzeugt, liegt aber wohl tiefer. In unserer Gesellschaft hat ja nun mal der smarte Geschäftsführer genauso wie der Hartz-IV-Empfänger und der kleinbürgerliche Schrebergartenbesitzer mit Religion und Gott in der Regel nicht mehr allzu viel am Hut. Wo dieser Bezugsrahmen mehr und mehr verloren geht, wirken Menschen, die dezidiert einem Glauben anhängen, irritierend. Bei den christlichen Kirchen, die hierzulande zwar öffentliche Appelle zu moralischen oder ethischen Fragen verbreiten, ihre sonntägliche Zentralveranstaltung aber vor leeren Bänken abhalten, fällt das nicht so auf. Bilder von rappelvollen Moscheen, in denen fromme Menschen zuhauf am Boden liegen und den Namen Allahs anrufen, sind hingegen ein Drohpotenzial.

Jeder Glaube an einen Gott bringt es nun mal mit sich, dass nicht alle Gläubigen immer brav im gesellschaftlichen Mainstream schwimmen, sondern zu dem, was man so allgemein denkt und preist, eine eigene kritische Meinung haben. Menschen, die gern ihre Ruhe haben oder sich gar davor fürchten, Liebgewordenes zu verlieren, entwickeln Ängste und wittern hinter jedem, der im Namen Gottes etwas in Frage stellt, schnell einen religiösen Eiferer.

Für Christen ist es deshalb wichtig, sich dem grassierenden Antiislamismus ebenso entschieden entgegen zu stellen wie dem Antisemitismus, der an manchen Stellen unseres Gemeinwesens ja offenbar auch wieder hoffähig wird. Es geht nämlich nicht darum, die kleine Minderheit von durchgeknallten militanten Dschihadisten zu verharmlosen. Sondern darum, das Recht auf Glauben und freie Religionsausübung genau so entschlossen zu verteidigen wie jedes andere Menschenrecht.

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