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Kirche in WDR 2 | 29.04.2015 | 05:55 Uhr

Der Glückspulli und andere Glücksbringer

Einen magischen Gegenstand oder einen Glückbringer haben wir alle: Eine Muschel aus dem letzten Urlaub, ein Freundschaftsbändchen, eine alte Patrone, … Jogi Löw trug 2010 bei der Weltmeisterschaft in Südafrika einen himmelblauen Pulli. In zwei Spielen soll der edle Kaschmirpulli zum Sieg unserer Elf beigetragen haben. (Die babyblaue Textile wurde übrigens anschließend für eine Million Euro versteigert.)

Niemand kann sich der Wirkung von bestimmten Dingen entziehen. Es gibt wohl kaum jemand, der noch nie auf Holz geklopft oder seinen Computer angeschrien hat, wenn er die Mitarbeit verweigerte?! Der Glaube an die magische Wirkung von Dingen geht durch alle Altersgruppen und ist so alt wie die Menschheit. Viele der „klassischen“ Glückbringer haben ihre Wurzeln in der christlichen Tradition. Der Glückspfennig z.B. ist die Weiterentwicklung des frühmittelalterlichen Tauftalers. Damals schenkte der Taufpate dem Täufling einen Taler, den er sein Leben lang behalten sollte. Er sollte den Segen quasi speichern und Schutz und Glück spenden.

Oder das Hufeisen: Das existiert schon seit 1300 Jahren als Glücksbringer. Nach rechts gedreht stellte es ein C für „Christus“ dar. Das Eisen sollte böse Mächte fernhalten. Der Legende nach soll Eva das vierblättrige Kleeblatt aus dem Paradies mitgenommen haben.

Paracelsus beschrieb „Talismane“ (wörtlich: geweihte Gegenstände) als Büchsen, in denen die himmlischen Einflüsse aufbewahrt wurden. Wir schneiden ein Drittel besser mit Glücksbringer ab als ohne, egal ob es sich um das Einlochen von Golfbällen handelt oder um Gedächtnis- und Wortübungen. Tests haben gezeigt, dass Menschen mit einem Talisman sich sicherer fühlen, ruhiger sind, sich höhere Ziele stecken und diese auch erreichen. Spielen wir mit einem Glücksball Golf lochen wir sechs von zehn Bällen ein, ohne Glücksball nicht einmal vier.

Gegenständen eine Wirkung zuzutrauen ist uns angelegt. Wir vermenschlichen auch das Nichtmenschliche und unterstellen Dingen Gefühle und Absichten. Menschen auf diese Weise einzuschätzen, ist für uns eine überlebenswichtige Strategie und die macht auch vor Gegenständen nicht halt. Wir haben alle eine starke Neigung zu magischem Denken – aller Wissenschaft und Aufklärung zum Trotz.

Im Neuen Testament, im ersten Korintherbrief heißt es: Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen. (1. Korinther 6, 12) Also, ein Glücksbringer ist ein legales Dopingmittel zur Bewältigung von Herausforderungen, aber man darf sich nicht von ihm abhängig machen.

Der christliche Glaube geht über die Kraft eines Glücksbringers hinaus. Durch Gott fühlen wir uns von guten Mächten wunderbar geborgen und erwarten getrost, was kommen mag, auch wenn uns das längst Glück verlassen hat. Wir erleben Schutz und fühlen uns geborgen, auch wenn uns Schlimmes zustößt und wir unter Kummer leiden. Gottes Segen wirkt weiter, auch noch dann, wenn weltliche Glücksbringer an ihre Grenzen stoßen.

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