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katholisch

Hörmal | 04.06.2015 | 07:45 Uhr

Brot – schauen statt kauen

Deutschland ist Weltmeister – nicht nur im Fußball – nein, auch im Brotbacken! Ob Münsterländer Stuten, Paderborner Landbrot oder Rheinisches Schwarzbrot: Mehr als 3200 Brotsorten gibt es hierzulande. Vielleicht waren Sie heute schon beim Bäcker und hatten die Qual der Wahl zwischen den vielen leckeren Broten und vor allem den verschiedenen frischen Brötchen. Diese Vielfalt von Deutschlands Brotsorten soll sogar zum immateriellen Weltkulturerbe erhoben werden. Das finde ich sehr sympathisch, denn Brot gehört natürlich zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln der Menschen, und das seit Jahrtausenden.

Brot gilt als lebensnotwendig – auch wenn das tägliche Brot leider keine Selbstverständlichkeit ist. Die Bitte ums tägliche Brot im „Vater unser“ der Christen macht das ja bereits deutlich. Und kirchliche Hilfswerke wie „Brot für die Welt“, „Misereor“ und „Adveniat“ erinnern – zu Recht – immer wieder daran: Vielen Menschen fehlt das tägliche Brot – sogar hierzulande. Dabei gehört das Recht auf ausreichende Nahrung zu den Menschenrechten. Mit anderen Worten: Tägliches Brot ist ein universal geltendes Menschenrecht.

Ich weiß noch, dass ich als Kind von meiner Mutter angehalten wurde: Brot wirft man nicht weg, Brot ist zu kostbar, ist lebensnotwendig! Das ist richtig. Am Umgang mit dem Brot zeigen sich nämlich eine Wertschätzung und eine Verantwortung, nämlich eigene wie fremde Lebens-Not zu wenden.

Der heutige Feiertag hat unmittelbar mit Brot zu tun. Und da geht es genau um eine solche besondere Wertschätzung des Brotes. An diesem Tag geht nämlich die katholische Kirche auf die Straße. Sie macht quasi eine Demonstration mit einem kleinen Stückchen Brot in Form einer Oblate. Dieses Brot zeigt sie in einem übergroßen Schaugefäß und zieht damit in einer Prozession durch die Straßen. Das ist schon ein merkwürdiges Geschehen: Denn Brot ist doch zum Essen da und nicht zum Vorzeigen und Anschauen. Vom Sehen wird man doch nicht satt!

Schauen statt kauen – was ist das für eine Alternative?

Gleich gehe ich bei einer solchen Prozession mit, trage als Priester sogar das Schaugefäß mit dem Brot. Mir geht es dabei darum zu zeigen, dass der Mensch eben nicht nur vom Brot alleine lebt, sondern dass zum Leben immer auch noch mehr dazu gehört: Es geht um Lebenssinn und Lebenshoffnung. Es geht um erfülltes Leben, was mehr ist als körperlich satt zu werden. Deshalb sprechen die Katholiken von diesem Brot als dem göttlichen oder himmlischen Brot, als dem Leib Christi oder Herrenleib.

Das hat übrigens dem heutigen Fest seinen Namen gegeben: Fronleichnam. Denn früher sagte man im Mittelhochdeutschen „fron“ für Herr und „lichnam“ für Leib, Fronleichnam eben.

So alt der Name auch ist: Der Gedanke von Fronleichnam ist wichtig – und nach wie vor aktuell: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (Mt 4,4). Denn zu einem erfüllten Leben gehört mehr, als nur körperlich satt zu werden. Es geht um ein sinnerfülltes Leben, um ein Leben mit Gott.

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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