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Kirche in WDR 2 | 25.07.2015 | 05:55 Uhr

Die Sache mit der Statistik

Die Deutsche Bahn ist pünktlich, also statistisch gesehen und in Berlin ist jeder dritte von Beruf Hausmeister, glaubt man einer Statistik. Zu allem und jedem gibt es Statistiken: Übergewicht, Internetnutzung, Frauenschuhe, Doppelnamen von Politikern, steile Treppen in Fußballstadien… Keine Zeitung und kein Fernsehmagazin ohne ausgewertete Daten in Form von Statistiken. Diese Rechenspiele begegnen uns auf Schritt und Tritt. Sie sind oft unterhaltsam, manchmal sogar skandalträchtig und vor allem sind sie immer eine Schlagzeile wert, denn wir stehen auf Zahlen und Analysen.

Mit Durchschnittsberechnungen von der Masse auf den Einzelfall zu schließen, funktioniert selten. Bei der Kleidergröße kann es noch eine Hilfe sein, obwohl ich mich wundere, wie oft mir Kleidung in meiner Größe, - die statisch errechnete Größe 40 - nicht passt.

Die Datenauswertungen sollen Klarheit schaffen. Sie gaukeln uns vor, wir hätten die Übersicht und verströmen das Gefühl von Kalkulierbarkeit. Doch Tschüss Statistiken, Tortendiagramme und Balken. Das Leben funktioniert anders, wir können es nicht überschauen.

Weltweit sind die größten Probleme Hunger, Aids, Wohnungslosigkeit und Wasserarmut, dies beweisen die nackten Zahlen, aber unsere größten Probleme sind zu viel Hundekot auf dem Gehweg, ungerechte Schiedsrichterentscheidungen bei den Mini-Kickern und kein Parkplatz vor dem Haus. Zahlen helfen uns nicht, richtig zu fühlen oder zu handeln. Wir spenden deswegen nicht mehr oder verhalten uns deswegen nicht besser.

Nur eines schaffen Statistiken regelmäßig, sie verunsichern uns. Mit manchen Prozentzahlen machen wir uns verrückt, vor allem bei Erkrankungen. Wir suchen nach Zahlen, die dafür sprechen, dass es gut ausgehen wird. „60 % sterben an dieser Krebsart“, lese ich in einer Statistik im Netz, aber da ich nicht weiß, zu welchem Prozentbalken ich gehöre, hilft mir die Statistik nicht. Sie taugt höchstens dazu, meine Angst zu schüren. Was für den Einzelnen wirklich wichtig ist, lässt sich aus der Masse nicht herauslesen. Wenn Freunde in einem Flugzeug sitzen, das abstürzt, nutzt uns keine Statistik die beweist, dass es sich um das sicherste Verkehrsmittel der Welt handelt.

Wo wir gehen und stehen, hätten wir am liebsten größtmögliche Sicherheit, doch Zahlen sind keine Absicherung. Persönliche Zusagen sind da etwas ganz anderes. „Fürchtet euch nicht“, heißt es über zwanzigmal im Neuen Testament. Meistens kommen diese Worte aus dem Mund Jesu. Er kann trösten und ermutigen wie kein zweiter. 98,7% der Menschheit hat, sprachlich gesehen, Zugang zu seinen Worten und Zusagen, aber auch diese Zahl nutzt uns nichts, wenn wir dieses Buch nicht selbst in die Hand nehmen und darin lesen.

Gott baut keine Balkendiagramme oder wertet unser Verhalten statistisch aus. Er sucht nicht nach dem Durchschnittstyp, sondern liebt uns so wie wir sind: einzigartig, unverwechselbar und wertvoll. Und Gott bietet uns das pralle Leben. Und das bleibt verletzlich und unberechenbar. Deswegen finden wir bei Gott nicht Planungssicherheit, sondern etwas anderes, nämlich Trost und Geborgenheit. Immer dann, wenn das Leben anders läuft als erwartet.

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