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Kirche in WDR 2 | 28.12.2013 | 05:55 Uhr

Unfertig

Das Leben ist nicht perfekt! Wem sage ich das? Mir vor allem. Denn ich glaube, man tut sich selbst am schwersten damit, eigene Unfähigkeiten einzugestehen. Der Mensch, jeder Mensch kann da zu sich selbst geradezu gnadenlos sein. Glauben Sie es nicht? Wir probieren es mal aus: Ich sage Ihnen jetzt vier positive Dinge: Sie sind ein wunderbarer Mensch. Sie sind verantwortungsvoll. Sie haben viel Einfühlungsmögen. Und Sie können sogar richtig witzig sein. – Allein, Sie könnten manchmal ein klein wenig besser zuhören, wenn andere mit Ihnen sprechen.

Und? Über was denken Sie jetzt nach. Warum hat der nun gerade diesen negativen Satz gesagt. Der Mensch hat einen unglaublichen Filter im Kopf. Mit dem gelingt es uns auch aus noch so viel positiven Aussagen immer noch das Körnchen Kritik herauszufiltern.

Ich werbe an dieser Stelle dafür sich für 2014 neu ausrichten: Seien Sie gnädiger mit sich selbst!

Und ich sage sogar noch einen Satz mehr: Ich mag das Unfertige. Das Nicht-Perfekte. Gustav Mahler hat ein Musikstück geschrieben. Es fehlen nur zwei Sätze. Die Sinfonie gilt als eines seinen großen Werke und heißt „Die Unvollendete“: Das Stück inspiriert geradezu die Fantasie, nachzudenken: Wie würden die fehlenden Noten wohl klingen?

Ok, ein unvollendeter Flughafen in Berlin sollte kein Dauerzustand sein. Und wenn ich meine Arbeit nicht pünktlich abliefere, bekomme ich zu Recht einen drauf. Das meine ich aber auch gar nicht. Es geht mir um den gnadenlosen Anspruch, alles immer wieder perfekt zu machen. Das kann kein Mensch. Ich glaube: Gott allein ist vollkommen. Und er wird am Ende auch für mein Leben die Dinge rund und vollkommen machen.

Es gibt in Asien das Sprichwort, das heißt sogar: „Wenn Dinge zu perfekt sind, ärgert das Gott.“ Ich möchte Gott gerne diesen Ärger ersparen – und mir auch. Und so versuche ich mit der Maxime zu leben: Mein Leben ist erst dann gut, wenn ich nicht mehr alles daran setze, perfekt zu sein.

Jesus mochte das Unperfekte. Er hat sich bewusst an Menschen gewandt, die auf ihrem Lebensweg aus dem Rahmen der Vorbilder gefallen sind: die Unfertigen, die Suchenden. Da ging er gerne zum Essen und Reden hin. Übrigens: Auch unsere Leit- und Vorbilder sind nicht perfekt. Wir haben das ja auch 2013 erlebt: Boris Becker, Uli Hoeneß, nur zwei Beispiele – jeder auf seine Art.

Ich möchte meinen Frieden damit schließen, dass mein Leben immer ein wenig offen bleibt. Unvollkommen. Aber damit bin ich eben auch offen für Neues, für Unvorhersehbares. Das ist mein Vorsatz für 2014. Und ich glaube, das ist mein wichtigster.

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