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Kirche in WDR 2 | 14.12.2015 | 05:55 Uhr

Luzia-Fest

Gestern war es wieder so weit: Mitten im Winter habe ich versucht, im Garten Fackeln und Öllampen anzuzünden. Der Wind macht meine Versuche regelmäßig zunichte, aber so schnell gebe ich nicht auf. Denn ich möchte den Weg zur Luzia-Kapelle beleuchten. Dort herrscht am 13. Dezember immer Hochbetrieb.

Denn der 13. Dezember ist der Gedenktag der Heiligen Luzia. Bis zur Gregorianischen Kalenderreform war der 13. Dezember der kürzeste Tag im Jahr, Wintersonnenwende. Der Name Luzia bedeutet so viel wie „die Leuchtende“. Und tatsächlich war Luzia eine Lichtgestalt in Zeiten der römischen Christenverfolgung. Wenn sie nachts heimlich andere Christen besuchte und ihnen Essen brachte, soll sie einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf getragen haben, um beide Hände frei zu haben.

Daran erinnert ein skandinavischer Brauch, der dort bis heute in den Familien, in Kindergärten und Schulen, aber auch am Arbeitsplatz gefeiert wird. Die älteste Tochter einer Familie zieht ein weißes Gewand an und setzt sich einen Lichterkranz auf den Kopf. So trägt sie das Licht hinaus in die Welt.

Bei mir nebenan erstrahlte gestern die kleine Luzia-Kapelle am Rhein im Kerzenschein. Hier wird nur einmal im Jahr Gottesdienst gefeiert – nämlich am 13. Dezember. Und zwar zu Ehren einer besonderen Heiligen: Die junge Luzia aus reichem Hause wollte nicht heiraten, sondern ihr Leben allein Gott widmen. Vor 1.700 Jahren war das ein Skandal, dass eine junge Frau lieber partnerlos leben wollte, um nur für Gott da zu sein. Ihr Vater war gestorben. Ihre Mutter wurde nach einer Wallfahrt von einer schlimmen Krankheit geheilt, auch sie wurde Christin und stimmte dem Gelübde ihrer Tochter zu. Mit dem Geld ihrer Familie baute Luzia eine Station für Arme und Kranke auf.

Aber sie war schon lange einem Mann versprochen. Ihr Verlobter schäumte vor Wut, als ihm klar wurde, dass sie ihn niemals heiraten würde. Er verriet, dass sie Christin war und klagte sie an. Der Stadtvorsteher wollte sie zur Strafe ins Bordell bringen lassen, doch der Legende nach konnten selbst ein Ochsengespann und tausend Männer sie nicht wegbewegen. Daraufhin wurde sie getötet. Sie starb nach einem Dolchstoß in den Hals.

Krasse Geschichte, die Details sind schauerlich. Und ich bin heilfroh, dass ich frei entscheiden konnte, ob ich heirate – und wen. Ich bewundere aber Luzias Mut, ihre Entschlossenheit, das zu tun, was sie für richtig hielt. Sich nicht erpressen zu lassen von Männern, denen ihr Verhalten gar nicht in den Kram passte. Sie war auf ihre Art emanzipiert.

Jetzt im Advent denke ich manchmal an Luzia und zünde dabei ein paar Kerzen an – so, wie sie das vor langer Zeit wohl auch getan hat. Das Licht leuchtet für alle, die sich nicht von ihrem sozialen Engagement abhalten lassen, sondern weiter helfen und an das Gute glauben. Menschen wie Luzia machen unser Leben hell.

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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